Krypto-VC Greenfield One legt 50-Millionen-Fonds auf
Der auf Blockchain-Protokolle und DeFi-Anwendungen spezialisierte Krypto-Investor Greenfield One will für seinen zweiten Fonds 50 Millionen Euro einsammeln. Im First Closing kann der VC bereits prominente Geldgeber verkünden.
„Crypto goes Mainstream“, so überschrieben Ende November Analysten der staatlichen LBBW ihre Untersuchung zum Höhenflug von Bitcoin. Es träten nun „verstärkt auch institutionelle Anleger in den Markt“ ein.
Das wachsende Krypto-Interesse traditioneller Geldgeber unterstreicht nun auch die Nachricht vom jungen Berliner Blockchain-VC Greenfield One: Die 2018 gestartete Investmentfirma strebt für ihren zweiten Fonds ein Zielvolumen von 50 Millionen Euro an und kann im First Closing prominente Geldgeber verkünden. Dabei sind Bertelsmann Investments, der globale Venture-Capital-Arm des Gütersloher Medienkonzerns, sowie Lennertz & Co., das Multi-Family-Office aus Hamburg (auch involviert beim VC-Retailprodukt von Liqid).
Lennertz war schon am ersten Fonds beteiligt, den die Greenfield-Partner Jascha Samadi (Gründer von Apprupt) und Sebastian Blum (ehemals T-Venture) vor zwei Jahren als „MVP-Fonds“ starteten. Seither habe sich das Interesse institutioneller Investoren massiv verstärkt, berichtet Blum: „Beim Thema Krypto waren viele extrem scheu, aber in den letzten Monaten kommen sie nun aus der Deckung.“
Mit dem ersten Fonds hat Greenfield in zehn Blockchain-Projekte investiert, nur eines davon über ein klassisches Eigenkapitalinvestment, bei den übrigen wurden Token erworben oder sogenannte Simple Agreements for Future Tokens (kurz SAFT, Verträge über den zukünftigen Erhalt von Token) unterzeichnet. Teilweise betreibt Greenfield auch sogenannte Validating Nodes für die Projekte. Für VCs und LPs ist das spannend, weil Erlöse nicht nur im Fall von Anteilsverkäufen von Portfoliofirmen fließen, sondern auch regelmäßig über Ausschüttungen für die Token.
Blum gibt sich im Gespräch mit Finance Forward extrem optimistisch, er erwartet weiter wachsendes Interesse von Geldgebern: „Viele LPs verstehen, dass der Impact von Blockchain-Technologie noch einmal stärker sein wird als es in der ersten und zweiten Internet-Generation der Fall war. In fünf bis zehn Jahren werden wir einen Riesen-Impact sehen.“ Der Investor ist auch überzeugt, dass sich die Technologie, die er „Web 3.0“ nennt, nach und nach in alle möglichen Branchen „reinfräsen“ wird – die Pionierindustrie sei derzeit die Finanzbranche mit der DeFi-Revolution.
Zum bisherigen Portfolio von Greenfield One gehören NEAR Protocol, Celo, Spacemesh, Vega, Multis, Arweave, Dapper Labs und 1inch. Die Investments betrugen in der Regel zwischen 500.000 und 1,5 Millionen Dollar.
Hier gibt es eine Übersicht über die wichtigsten Krypto-VCs aus dem DACH-Raum.