Sumup erhält 50 Millionen – und arbeitet an einer großen Finanzierung
Exklusiv: Das Payment-Startup Sumup bekommt einen Kredit in der Größenordnung von 50 Millionen Euro, unter anderem von Rocket Internet. Eine große Finanzierungsrunde soll nach Informationen von Finance Forward folgen.
Die Geräte sind mittlerweile fast jedem bekannt: Sumup verkauft Kartenterminals, mit denen man in Restaurants und Kneipen mit Kreditkarte bezahlen kann. Mitgründer Marc-Alexander Christ hat häufig eines der kleinen, weißen Geräte in der Hosentasche, wie er im Gespräch vor einigen Monaten erzählte. Sumup, die Firma hinter den Geräten, ist dagegen schweigsamer als viele andere große Startups.
Nun ist Sumup nach Informationen von Finance Forward auf der Suche nach weiterem Geld, insgesamt soll die Finanzierung bei einem dreistelligen Millionen-Betrag liegen. Ein Teil des Deals soll bereits verhandelt sein: Demnach geben Bestandsinvestoren einen Kredit in der Größenordnung von 50 Millionen Euro, wie es aus dem Unternehmensumfeld heißt. Dazu gehört auch Rocket Internet. Für den börsennotierten Konzern aus Berlin ist das Geschäft mit Startup-Krediten zunehmend wichtig geworden (Finance Forward berichtete). Rocket Internet ist bereits an dem Fintech beteiligt, weil Sumup das Rocket-Unternehmen Payleven übernommen hatte. Beide Unternehmen wollten sich kurzfristig nicht äußern.
Ein größerer Teil der Finanzierung soll allerdings von anderen Investoren kommen. Sumup strebe ein größeres Wandeldarlehen an, heißt es von einem Insider. Der Betrag dürfte bei mindestens 100 Millionen Euro liegen. Das Fintech soll bereits mit Private-Equity-Unternehmen und anderen Wachstums-Investoren gesprochen haben. Wie weit die Verhandlungen fortgeschritten sind, ist unklar.
Geht es nach der Größe des Unternehmens, dann ist Sumup inzwischen ein Kandidat für einen Börsengang in den kommenden Jahren. Die Finanzierungsrunde könnte für das Payment-Unternehmen den Weg dorthin finanzieren.
Unterdessen war die Payment-Firma in den vergangenen Monaten auch von der Coronakrise stark betroffen – bei vielen der kleinen Händler und Restaurants brach der Umsatz ein und damit auch die Einnahmen des Startups. Es verdient anteilig an den Transaktionen. Das Unternehmen, das einen großen Standort in Berlin hat, musste die Belegschaft in Kurzarbeit schicken. Die Zahlen hätten sich wieder erholt, heißt es von einer Person aus unternehmensnahen Kreisen.