Zinsen mit Kryptowährungen: Fija sammelt 1,2 Millionen Euro ein
Exklusiv: Das Münchner Finanz-Startup Fija hat eine erste siebenstellige Finanzierung eingesammelt. Mit dem Angebot des Fintechs können Kunden von Banken und Finanzplattformen zinsähnliche Erträge mit ihren Kryptobeständen erzielen. Das Gründerteam bringt langjährige Erfahrung mit.
Das Münchner Finanz-Startup Fija hat eine erste Finanzierung von Investoren erhalten. Insgesamt 1,2 Millionen Euro flossen in einer Seedrunde, wie das Unternehmen mitteilt. Zu den Geldgebern zählen die Schweizer Fonds CVVC und Tenity sowie Heliad aus Frankfurt. Letzterer ist auch an den Milliarden-Fintechs Raisin und Clark beteiligt.
Fija bietet Unternehmen eine Software, mit der sie die Kryptobestände ihrer Kunden anlegen und zinsähnliche Erträge erwirtschaften können. Das gelingt etwa, indem sie die Kryptowährungen verleihen, dezentralen Börsen als Liquidität bereitstellen oder über das sogenannte Staking – dabei validieren Anleger durch ihre Kryptowährungen neue Blöcke innerhalb der Blockchain, wofür sie wiederum Belohnungen erhalten.
Gründer kommen von Check24 und Finoa
Nach Angaben von Fija-Mitgründer Christoph Scholze nutzen bislang nur wenige Krypto-Anleger das Verfahren. Dabei sind hohe Renditen möglich. Die Investment-Plattform Black Manta Capital, die das Angebot von Fija bereits nutzt, habe für Kunden zusätzliche Erträge zwischen zehn und 20 Prozent pro Jahr erzielt. Weitere Kunden befänden sich aktuell im Onboarding, sagt Scholze, darunter der Robo-Advisor Rudy Capital und die Security-Token-Plattform Agitarex.
Von den erwirtschafteten Renditen erhalten Endkunden 75 Prozent, den Rest behält Fija als Gebühr ein. Diese teilt sich das Fintech noch mit Vertriebspartnern oder Crypto-Hedge-Fonds, mit denen es im Hintergrund zusammenarbeitet.
Christoph Scholze hat Fija vor zwei Jahren gemeinsam mit Lieven Hauspie gestartet. Beide haben langjährigen Fintech-Hintergrund. Während Scholze etwa mehrere Jahre im Produktmanagement von Check24 arbeitete, verantworte Mitgründer Hauspie die technische Entwicklung beim Krypto-Verwahrer Finoa. Als dritter Mitgründer kam 2023 zudem der frühere Unternehmensberater (KPMG) Tim Federspiel dazu.