Insurtech-Startup Enzo entwickelt Gebäudeversicherung – Benko-Fonds 2bX steigt ein
Exklusiv: Sie kommen von den Startups Getsafe und Celonis, im Stealth-Modus haben Sascha Wolf und Marvin Follmann an einer neuartigen Gebäudeversicherung gearbeitet. Der Startup-Fonds 2bX, in dem auch Geld des Unternehmers René Benko steckt, und weitere Investoren setzen auf die Idee.
Die Insurtech-Branche tut sich schwer. Bei vielen neuen Anbietern steht noch immer der Beweis aus, dass sie längerfristig bessere Schadenquoten als traditionelle Versicherungen erreichen – und nicht nur eine schickere App entwickeln. Sascha Wolf kennt die Insurtech-Szene gut, fünf Jahre lang hat er das Heidelberger Startup Getsafe mit aufgebaut, das mittlerweile eine Versicherungslizenz besitzt. Zuletzt war er als Produktchef tätig.
Tipps fürs Haus und Unwetterwarnungen per App
Dafür arbeiten die beiden an einer Wohngebäudeversicherung, die bald starten soll. Bei den bisherigen Versicherungen seien nicht Unwetterschäden das größte Problem, sondern kaputte Wasserleitungen, so Wolf. Das sehen die Gründer als Ansatzpunkt. „In einem Haus wollen wir mit Sensoren beispielsweise die Wasserleitungen überwachen, um mögliche Unregelmäßigkeiten zu erkennen“, sagt Gründer Sascha Wolf. In einem Haus in Mannheim testet das Unternehmen sein System bereits.
Ein weiterer Ansatz des jungen Anbieters: „Über die App lassen sich künftig auch Unwetter-Warnungen oder Tipps für das Haus pushen“, sagt Wolf. Diese könne zum Beispiel bei der Vorbereitung auf den Winter oder Stürmen helfen. Enzo wird für die Gebäudepolice mit anderen Unternehmen kooperieren, die im Hintergrund als Versicherung fungieren.
Arbeit im Stealth-Modus
Vor dem Start hat Enzo nun eine Finanzierungsrunde eingesammelt – und wagt sich nach einiger Zeit an die Öffentlichkeit. Bislang lief das Projekt unter dem Namen Dwellersclub. Bei dem Millioneninvestment sind die Geldgeber 2bX, Styx Urban Investments, der Comgy-Gründer Ruben Haas und der Unzer-Mitgründer Jens Bader dabei.
Hinter dem Proptech-Fonds 2bX steckt auch das Geld des schillernden Immobilien-Investors René Benko. Der neu gestartete Fonds, der von Katharina Junglaß und Mark Harré geleitet wird, genießt in der Szene eine guten Ruf. Vorher waren sie bei Signa und beteiligten sich damit unter anderem an 16 Unternehmen, darunter das bereits verkaufte Zenhomes, Building Radar oder den mittlerweile liquidierte Anbieter Store2be.
Erfahrungen mit Vergleichsportalen
Die Enzo-Gründer wollen auch von der Immobilien-Expertise ihres Investores nutzen, wenn es zum Beispiel darum geht Hausverwaltungen als Kunden zu erschließen. Ansonsten versucht das junge Team über Marketing und möglichen Kooperationen mit Immobilienportalen nach dem Start zu wachsen. Wolf weiß, wie schwierig der Versicherungsvertrieb ist, in dem vor allem Vergleichsportale eine wichtige Rolle spielen – denn vor seinem Job bei Getsafe war Wolf bei der Vergleichsseite Verivox.