Entlassungen bei Sumup
Exklusiv: Das gefeierte Fintech Sumup trennt sich nach Informationen von Finance Forward von Teilen seiner Belegschaft. Rund 2.600 Mitarbeiter waren bislang bei dem deutsch-britischen Startup beschäftigt. Der Schritt kommt überraschend: Erst kürzlich hatte die Paymentfirma einen Kredit über 750 Millionen Euro erhalten.
Die letzte Erfolgsmeldung ist gerade einmal anderthalb Monate alt: Mitte März verkündete die deutsch-britische Payment-Firma Sumup einen Kredit über 750 Millionen Euro, eine der größten europäischen Fintech-Finanzierungen überhaupt. Bekannte Geldgeber wie Goldman Sachs, Bain Capital und dem Singapurer Staatsfonds Temasek stellten das Geld zu Verfügung. Mitgründer Marc-Alexander Christ kündigte eine massive Expansion an. Noch immer sind knapp 90 Stellen ausgeschrieben.
Vom Unternehmen heißt es: „Der vorgenommene Personalabbau ist eine strategische Entscheidung, um ein gesundes und belastbares Unternehmen in diesen schwierigen Zeiten zu gewährleisten“, schreibt Mitgründer Christ. Gerade die Coronakrise hat die Kunden von Sumup hart getroffen, das Unternehmen verdient nur, wenn Zahlungen über die Kartenterminals laufen. Weiter heißt es vom Unternehmen „Wir sind zuversichtlich, dass wir jetzt noch besser aufgestellt sind, um das Geschäft weiter auszubauen und unsere Produkte und Services stetig zu erweitern – nicht zuletzt mithilfe der kürzlich bekannt gegebenen Finanzierungsrunde.“
Mit der Funding-Meldung hatte Sumup angekündigt, in einige neue Märkte zu expandieren und das Produkt auszubauen. „Unser Ziel ist es, zum Betriebssystem unserer Kunden zu werden und alle Dienste vom Payment über den Launch eines Online-Shops bis hin zur Steuererklärung zu übernehmen“, sagte Christ kürzlich im Gespräch. Dafür hat die Firma bereits mehrere europäische Anbieter in den vergangenen Monaten übernommen.
Der Stellenabbau dürfte mit den Investoren der Finanzierungsrunde abgeklärt worden sein. 2011 gegründet, hat die Firma gerade zuletzt die Belegschaft noch einmal massiv ausgebaut. Welche Abteilungen oder Länder betroffen sind, ist nicht bekannt. Der Schritt markiert fürs Erste das Ende eines starken Mitarbeiterwachstums in den vergangenen Jahren.