Die Revolutionärin: Die großen Pläne von Schufa-Chefin Tanja Birkholz haben für Insider eine ähnliche Dimension, als würde Coca-Cola das Rezept für seine braune Brause aus dem Tresor holen (Bild: Anna Ziegler / manager magazin)

Die geheime Formel des Schufa-Scores

Kaum ein Unternehmen sammelt so viele sensible Finanzdaten über die Deutschen wie die Schufa. CEO Tanja Birkholz will den schlechten Ruf der Auskunftei nun abschütteln – und die Formel hinter dem Score veröffentlichen. Es ist eines der bemerkenswertesten Transformationsprojekte in der Finanzwelt.

An diesem sonnigen Februartag bleibt Tanja Birkholz (51) nicht viel Zeit, um auf den Geburtstag von zwei Kollegen anzustoßen und belegte Brötchen zu essen. Die Schufa-Chefin nimmt nur Kaffee und Wasser mit in die Besprechung, die sie im Konferenzraum nebenan für diesen Vormittag angesetzt hat. Es geht um die letzten Details einer großen Idee, die ihre Vorgänger jahrelang bis vor die höchsten Gerichte bekämpft haben.

Birkholz will die Formel für den wichtigsten Wert offenlegen, mit dem die Schufa die Kreditwürdigkeit der Deutschen misst. Sie will Schluss machen mit der Geheimniskrämerei um die Zahl, die die Gesellschaft in gute und schlechte, in solvente und vermeintlich insolvente Konsumenten einteilt. Die Blackbox Schufa, so hat Birkholz es sich vorgenommen, soll transparent werden. Verbraucherschützer fordern das seit Langem.

In wenigen Wochen steht die entscheidende Vorstandssitzung an, bis dahin ist noch einiges zu klären. Birkholz will ein Update von zwei ihrer wichtigsten Mitarbeiter: Chefjurist Florian Reul (42) und Felix Lowinski (51), der sich um den umsatzstärksten Bereich kümmert, das Geschäft mit Banken und Handelsunternehmen. Hat sich ihre Sicht auf Chancen und Risiken des Vorhabens geändert?

Die ganze Inside-Recherche über das Schufa-Projekt lest Ihr beim manager magazin.