Das Creandum-Team mit General Partner Simon Schmincke (dritter von links). Bild: PR

Fintech-Investor Creandum schließt Fonds über eine halbe Milliarde

Mit den Wetten auf Finanz-Startups wie Trade Republic oder Billie hat der schwedische Wagniskapitalgeber Creandum ein gutes Portfolio aufgebaut. Nun startet der Geldgeber mit seinem sechsten Fonds.

Der schwedische Fonds Creandum erhält eine halbe Milliarde Dollar (446 Millionen Euro) für seinen sechsten Fonds und zählt damit zu den größten europäischen Frühphasen-Investoren. Mit seinen Investments ist der Wagniskapitalgeber einer der erfolgreichsten Fonds in Europa, in seinem Portfolio finden sich beispielsweise der Buy-now-pay-later-Anbieter Klarna, das Anlage-Startup Trade Republic oder das Kreditkarten-Startup Pleo. Eine von acht Firmen im Portfolio sei mittlerweile mehr als eine Milliarde Dollar wert, teilt das Unternehmen mit. Die verschiedenen Fonds würden zurzeit in der Wertentwicklung zwischen dem sechs- bis dreizehnfachen laufen.

Vor allem im Fintech-Segment hat sich Creandum ein hochklassiges Portfolio aufgebaut. Zu den neueren Investments zählen beispielsweise die Fintechs Lemon Markets oder Topi. Im neuen Fonds plant der Geldgeber abgesehen von Software-Startups, Fintechs und Apps auch die Wetten auf das gehypte Krypto-Thema „Web 3“. Sabina Wizander kommt vom Health-Tech-Startup Kry als Fondspartnerin zurück.

Künftig will der Investor in einer noch früheren Entwicklungsphase einsteigen („Pre Seed“), sagt General Partner Simon Schmincke. Üblich ist die Series A. Außerdem fokussiert sich der Fonds auf ausgewählte Investments. „Weil jeder Partner nur wenige Investments macht, können wir uns stärker um die einzelnen Startups kümmern – das unterscheidet uns von Investoren wie Tiger Global“, sagt Schmincke.

Die Bewertungen von Tech-Firmen, die an den Börsen zuletzt gefallen sind, sieht Schmincke bislang nicht mit Sorgen: „Im vergangenen Jahr haben Investoren in der B-Runde teilweise das 80- bis 100-fache des Umsatzes als Bewertung gezahlt – das könnte sich jetzt etwas runtergehen.“ Als Frühphasen-Fonds sei dies für uns allerdings kein Problem. „Unser Modell funktioniert weiterhin, auch wenn die Bewertungen etwas runtergehen“, sagt Schmincke.

Einen Podcast mit dem profilierten Fintech-Investor Simon Schmincke haben wir vor einigen Wochen geführt und könnt ihr hören.