Coya wird von französischem Konkurrenten Luko geschluckt
Als Hoffnungsträger gestartet, tut sich das Berliner Versicherungs-Startup Coya nun mit dem größeren Konkurrenten Luko zusammen. Es hatte zuletzt Probleme, neue Geldgeber zu finden.
Das Berliner Versicherungs-Startup Coya fusioniert mit dem Startup Luko. Der französische Konkurrent ist dabei der stärkere Partner und nutzt den Deal, um nach Deutschland zu expandieren. Außerdem verwendet Luko künftig die Versicherungslizenz von Coya, um sein Geschäft in Frankreich, Spanien und Deutschland zu betreiben. Die Coya-Gesellschafter, zu denen namhafte Wagniskapitalgeber wie Valar Ventures, Headline (früher Eventures), La Famiglia und die Beratung Roland Berger zählen, erhalten Anteile an Luko. Zu der Firmenbewertung machte das Unternehmen keine Angaben.
Coya zählte einst zu den großen Berliner Hoffnungsträgern und erhielt hohe Finanzierungen. Nach dem US-Vorbild Lemonade sollte eine eigenständige Versicherung für Hausrat- und Haftpflichtpolicen entstehen. Doch das Geschäft entwickelte sich nicht wie erhofft, zuletzt gab es Probleme beim Fundraising. Weil sich keine neuen Investoren finden ließen, mussten die Altinvestoren fünf Millionen Dollar nachschießen, wie Finance Forward im Juni berichtete.
Schon damals deutete sich der Deal mit dem Konkurrenten Luko an. Eine entsprechende Anfrage von Finance Forward dementierte Luko Gründer Raphael Vullierme im Juni noch, er sei „ein bisschen überrascht“, so eine Nachricht zu lesen, schrieb er. Ein halbes Jahr später ist der Deal nun besiegelt.
Der französische Player Luko sammelte Ende 2020 50 Millionen Euro ein, zu den prominenten Geldgebern zählen Accel, Peter Thiels Founders Fund und Speedinvest. Das Insurtech-Startup zählt mehr als 200.000 Kunden, bei Coya sind es 80.000 – 2021 erzielte die Berliner Firma nach eigenen Angaben einem Umsatz von rund sechs Millionen Euro. Die fusionierte Firma will nun kräftig wachsen, am Standort Berlin plant Luko das Team zu vergrößern – von den aktuell 40 Mitarbeiter auf 90. Das Management um den CEO Max Bachem bleibt auch nach dem Deal in der Firma, die Marke Coya verschwindet dagegen.