Eigentlich sollte das Coinbase-Büro in Berlin eröffnen. Der Deutschland-Chef hat allerdings Frankfurt als Standort angegeben. (Bild: Unsplash/Max Langelott)

Coinbase stellt Deutschland-Chef ein

Exklusiv: Das Krypto-Startup Coinbase hat offenbar einen Deutschland-Chef gefunden. Mit einem kleinen Team soll der ehemalige Manager der Deutschen Börse, Sascha Rangoonwala, das Geschäft hierzulande ausbauen und eine Bafin-Lizenz beantragen.

Die Branche beobachtet jeden Schritt genau, den das wichtige Krypto-Unternehmen Coinbase in Deutschland macht: Mit mehreren Bewerbern soll es in den vergangenen Monaten Gespräche gegeben haben, berichtet ein Insider. Nun hat sich das New Yorker Startup offenbar für Sascha Rangoonwala entschieden. Der Manager hat die Jobbeschreibung bereits auf Linkedin eingestellt. Offiziell äußert sich das Unternehmen dazu nicht. Coinbase gehört zu den populärsten Apps, über die Nutzer Kryptowährungen handeln können.

Rangoonwala hat Karriere bei der Deutschen Börse gemacht, er war bei dem Dax-Konzern insgesamt zehn Jahre Manager, zuletzt als „Head of Group Project Portfolio Management“, bevor er für etwa ein Jahr zur Management-Beratung Ritzenhöfer wechselte. Rangoonwala antwortete auf eine Anfrage nicht.

Berufserfahrung im Krypto-Bereich hat er offenbar nicht. Ein wichtiger Teil seiner Arbeit wird darin bestehen, sich mit der Finanzaufsicht auszutauschen. Denn Coinbase spricht nach Informationen von Finance Forward aktuell mit den Behörden, es geht dabei um eine Lizenz. Seit Jahresbeginn reguliert die Bundesregierung mit einem neuen Geldwäschegesetz das Geschäft mit Kryptowährungen. Das bedeutet: Unternehmen benötigen eine Erlaubnis der Bafin, wenn sie Kryptowerte verwahren wollen. Die Stelle für einen „Head of Compliance“ ist bei Coinbase allerdings weiter ausgeschrieben.

Die großen Krypto-Player nehmen sich Deutschland vor, darüber haben wir schon im Frühjahr auf Finance Forward berichtet.