„An Kryptowährungen kommen traditionelle Finanzdienstleister nicht vorbei“ – Bison-Chef Ulli Spankowski im FinanceFWD-Podcast
Mit Bison hat die Börse Stuttgart eine erfolgreiche deutsche Krypto-App entwickelt. Im Podcast spricht Bison-Chef Ulli Spankowski über das rasante Wachstum und wie er das Angebot künftig erweitern will.
Auch nachts um drei Uhr handeln die Kundinnen und Kunden von Bison mit Kryptowährungen, sagt Ulli Spankowski. „Interessanterweise traden die Kunden, wenn Volatilität da ist – und die kannst du nicht vorhersagen.“ 2019 hatte die Börse Stuttgart die App Bison gestartet, die den Handel mit Bitcoin und Co. ermöglicht. Inzwischen gehört das Angebot zu den wichtigen deutschen Krypto-Playern, mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen. Im Boomjahr 2021 erzielte es 40 Millionen Euro Umsatz (Finance Forward berichtete).
Bison musste sich seit dem Start gegen internationale, wagniskapitalfinanzierte Konkurrenten wie etwa Coinbase und Bitpanda behaupten. Inzwischen hat die App eigenen Angaben zufolge mehr als 700.000 aktive Nutzerinnen und Nutzer. Neben Bison betreibt die Börse Stuttgart auch die Börse Stuttgart Digital Exchange, die sich an institutionelle Kunden richtet. Bison mache dabei den größten Anteil des Umsatzes aus, sagt Spankowski.
Nach dem Crash der US-Kryptobörse FTX habe die Börse Stuttgart als in Deutschland reguliertes Unternehmen einen erhöhte Nachfrage institutioneller Investoren gespürt. Daraus ist ein institutioneller Broker, also eine Art Bison für Unternehmenskunden, entstanden. Den vertreibt die Börse Stuttgart Digital als Whitelabelprodukt, mit dem Finanzunternehmen ihren Endkunden auch den Zugang zu den Kryptowährungen bieten können.
Druck für Volksbanken und Sparkassen
Das Kernprodukt der Krypto-App solle aber weiterhin seine Einfachheit beibehalten. Langfristig sollen Produkte wie tokenisierte Kunst, Immobilien oder Autos hinzu kommen. Spankowski habe anfänglich unterschätzt, wie lange es brauche, bis sich diese Assetklasse durchsetze. Das sei vor allem ein regulatorisches Problem. „In drei bis fünf Jahren werden wir in der Lage sein, sehr viele Dinge tokenisiert zum Handel anzubieten“, verspricht er.
Das Wachstum für Bison komme in Zukunft auch über die bisherige Konkurrenz, sagt der Manager. „Um Kryptowährungen kommt auch der traditionellste Finanzdienstleister nicht mehr herum.“ Die Volksbanken, Sparkassen und andere Großbanken würden derzeit sehen, wie groß die Nachfrage nach Kryptowährungen ist. „Wenn ich meinen Kunden das nicht anbiete, dann gehen die Kunden dorthin, wo sie das bekommen“, sagt Spankowski. Also sei es der logische Schritt, sich zu überlegen, wie sie es anbieten können. Und dafür biete Bison die richtige Infrastruktur.
Wie wird sich die Krypto-App weiterentwickeln – und wie blickt der Börsenchef auf den schwierigen Markt? Darüber spricht Ulli Spankowski im Podcast.
Im FinanceFWD-Podcast spricht Spankowski über …
… die Weiterentwicklung der Bison-App
… den Umsatz von 2021 und 2022
… das Whitelabel-Produkt der Börse Stuttgart
… tokenisierte Assets in der Bison-App
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