Das Anybill-Gründerteam Patrick Göttler, Lea Frank und Tobias Gubo (von links). Bild: PR

Kassenbon-Startup Anybill sammelt 1,9 Millionen Euro ein

Exklusiv: Mit einem neuen Funding will Anybill jetzt durchstarten. Durch die Technik des Startups sollen Anwendungsfälle für den digitalen Kassenbon entstehen – etwa für Garantiezwecke oder zur Weiterleitung an Buchhaltungs-Software.

Das Regensburger Startup Anybill hat mit dem High-Tech Gründerfonds und Ilavska Vuillermoz Capital, der bei N26 und Solaris investiert ist, bekannte Investoren gewonnen. An der Finanzierungsrunde über 1,9 Millionen Euro beteiligen sich außerdem die Payone-Gründer Jan Kanieß und Carl Frederic Zitscher. Das 2019 von Lea Frank, Tobias Gubo und Patrick Göttler gegründete Fintech fokussiert sich auf den digitalen Kassenbon und entstand, nachdem die Bonpflicht beschlossen wurde.

Mit der Technologie von Anybill lässt sich der Beleg von der Kasse zum Smartphone übermitteln. Bei rund 35 Kassensystemen sei das Unternehmen bereits integriert und decke 70 Prozent des Marktes ab, sagt Gründerin Lea Frank im Gespräch. Nun sei das Ziel, bei allen Kassensystemen eingebunden zu werden.

Künftig will Anybill außerdem mit Banken und Software-Anbietern zusammenarbeiten, die die Technik des Startups in ihre Apps integrieren. „Wir wollen den Kassenbon mit der Zahlung verknüpfen“, sagt Frank. In der Banking-App kann man dann beispielsweise seinen ganzen Einkauf angezeigt bekommen – und nicht nur den Betrag.

Weitere Anwendungsfälle für den digitalen Kassenbon könnten die Aufbewahrung für Garantiezwecke oder die Weiterverarbeitung in einer Buchhaltungs-Software sein. „Selbst in Fitness-Apps kann es sinnvoll sein, um seine Ernährung zu analysieren“, sagt die Gründerin.

Für dieses Vorhaben sucht Anybill nun Partner, einige Großkunden und Banken habe das Unternehmen gewonnen – dürfe die Namen aber nicht nennen. In einem Pilotprojekt arbeitet das Fintech mit den Sparkassen zusammen. Mit dem Funding plant Anybill, die Partnerschaften und das Team auszubauen. Ein Büro in München hat die Firma bereits eröffnet.

Seit Einführung der Bonpflicht haben sich einige Startups gegründet, die mit dem digitalen Kassenbon arbeiten. Darunter Leaf von Mitul Jain, der zuvor bei Optiopay war, und Epap. Alle drei Unternehmen sind mit anderen Ansätzen am Markt.

Vor einem Jahr war Lea Frank im FinanceFWD-Podcast und hat erzählt, wie das Startup direkt nach dem Marktstart mit der Corona-Pandemie umgegangen ist. Hier könnt ihr die Folge hören.