Christian Angermayer bei einer Konferenz in New York, 2016 (Bild: Bloomberg/Getty Images)

Christian Angermayer rettet Nextmarkets

Exklusiv: Der Geldgeber Christian Angermayer schießt Geld beim Neobroker Nextmarkets nach. Aus dem Firmenumfeld erfuhr Finance Forward: Es handelt sich um zehn Millionen Euro, die in den kommenden Monaten gebunden an die Entwicklung des Unternehmens in mehreren Schritten fließen sollen.

Es geht doch weiter. Nachdem Nextmarkets kürzlich den Verkauf seiner Assets angekündigt hatte, folgt nun die Wendung. Mit neuem Geld vom umstrittenen Investor Christian Angermayer will die Trading-App ihr Geschäft fortführen.

Mit Angermayers Apeiron Investment Group habe das Kölner Fintech eine Vereinbarung getroffen, mit der „das organische Wachstum des Unternehmens und eine Reihe von Übernahmen“ finanziert werden sollen. Eine Summe will Gründer Manuel Heyden nicht verraten. Aus Unternehmenskreisen erfuhr Finance Forward, dass die Maßnahme insgesamt rund zehn Millionen Euro umfasst, die über die kommenden Monate verteilt in Nextmarkets fließen – allerdings abhängig von der Geschäftsentwicklung.

„Wir wollen ein europäisches Pendant zu Robinhood bauen“, lautete einst der Plan

Der Anbieter ermöglicht Kundinnen und Kunden europaweit den Handel mit Aktien, ETFs und CFDs, er besitzt eine maltesische Wertpapierhandelsbank-Lizenz. „Wir wollen ein europäisches Pendant zu Robinhood bauen“, sagte Heyden vor ein paar Jahren. Doch der Plan ging nicht auf. Vor dem Hintergrund der „anspruchsvollen Lage an den öffentlichen Kapitalmärkten und der Schwäche am Finanzierungsmarkt“ habe Nextmarkets beschlossen, sämtliche Tochtergesellschaften, beziehungsweise deren Assets, zu veräußern, hieß es Ende März von der Frankfurter Beteiligungsgesellschaft Finlab (Finance Forward berichtete).

Inzwischen klingt das Startup wieder optimistisch. „Wir verfügen über ein starkes Fundament mit unserer eigenen Technologie und einem umfangreichen Satz an regulatorischen Lizenzen, einschließlich der Wertpapierhandelsbank- und Portfoliomanagement-Lizenz“, lässt sich Heyden in einer Mitteilung zitieren. Mit dem frischen Kapital plant das Unternehmen, sein bestehendes Angebot organisch auszubauen, und sich „stark auf die internationale Expansion zu konzentrieren“. Zudem seien Akquisitionen denkbar.