Das Kreditkartenprogramm wurde von rund einer Million Menschen verwendet (Bild: PR).

Amazon arbeitet an neuer Kreditkarte

Das Techunternehmen Amazon hatte im Sommer das eigene Kreditkarten-Angebot in Kooperation mit der Landesbank Berlin beendet. Vieles deutete auf eine Ende in Deutschland hin. Doch nun kommt heraus, dass Amazon wohl mit einem Partner an einem neuen Programm werkelt.

Es ist nur ein neues Wort, doch kommt es für den sonst so verschlossenen Online-Versandhändler Amazon einer Ankündigung gleich. „Wir bitten euch noch um etwas Geduld. Wir arbeiten an einer neuen Kreditkarte“, schreibt Amazon auf der Übersichtseite des Banking-Angebotes. Bislang war dort nur von einem neuen „Produkt“ die Rede. Das Nischenportal iFun war bereits auf die Änderung aufmerksam geworden.

Die Frage ist, wer künftig als Bankpartner im Hintergrund fungiert. Bislang hat Amazon zusammen mit der Landesbank Berlin (LBB) die eigene Kreditkarte herausgegeben. Rund eine Million Nutzerinnen und Nutzer sollen sie verwendet haben. Vor allem wegen des attraktiven Cashback-Programms war die Karte beliebt, für Einkäufe bei Amazon erhielt man bis zu drei Prozent zurück.

Folge-Angebot kam nicht gut an

Doch schon 2021 berichtete Finance Forward, dass die Partnerschaft mit der LBB beendet werden sollte. Zwei Jahre später setzte Amazon den Plan dann auch um. Es gab ein Folgeangebot der Landesbank ohne Amazon, allerdings mit deutlich schlechteren Konditionen. Beispielsweise kostet die Karte rund 20 Euro pro Jahr und es gibt nur 0,75 Prozent Cashback, hinzu kommen diverse andere Gebühren. In der Schnäppchen-Community kam dies nicht gut an.

Wie nun klar wird, arbeitet Amazon weiterhin nicht nur an irgendeinem Bezahlprogramm, sondern will tatsächlich wieder eine eigene Kreditkarte herausbringen. Eigentlich deutete der im Sommer angekündigte Übergang auf das LBB-Folgeangebot daraufhin, dass es kein eigenständiges Programm mehr gibt.

Schwierige Partnersuche vorbei?

Als neuer Bankpartner soll in der Vergangenheit die Deutsche Kreditbank (DKB) und Santander im Gespräch gewesen sein. Finance Forward berichtete über die schwierige Partnersuche. In Foren fällt nun öfter Barclays als möglicher neuer Partner. Es spricht für die Firma, dass die Bank mit Amazon bereits ein „Buy now, pay later“-Angebot aufgesetzt hat. Doch dies dürfte eine falsche Fährte sein: Schon Ende 2022 berichtete Finance Forward, dass Barclays genau so wie das Startup Solaris nicht mehr im Rennen sei.

Die Community, bei der das Amazon-Programm äußerst beliebt war, wird sich wohl noch gedulden müssen. Bis dahin halten sie sicherlich genau im Blick, ob sich weitere Wörter auf der Amazon-Website ändern.