Nächste Ausbaustufe: Trade-Republic-Mitgründer Christian Hecker lässt seine Leute Optionen vorbereiten, wie das Unternehmen sich auf neue EU-Vorgaben einstellen könnte. (Bild: Trade Republic)

Wie Trade Republic sich für das Provisionsverbot rüstet

Bislang leitet der Smartphone-Broker seine Wertpapierorders an Handelspartner wie Lang & Schwarz weiter – und kassiert dafür. Ab 2026 ist das verboten. Mitgründer Christian Hecker prüft daher, einen eigenen Market-Maker zu entwickeln.

Die Woche hat ruckelig begonnen für Trade Republic: Nach dem Kurssturz an den Börsen – ausgelöst durch das Zollpaket von US-Präsident Donald Trump (78) – war die App des Berliner Neobrokers am Montag zeitweise überlastet. Charts und Depots konnten aufgrund der hohen Zugriffszahlen nicht korrekt angezeigt werden. Quasi im Minutentakt gingen bei dem Onlinedienst „Alle Störungen“ insgesamt Tausende Meldungen empörter Nutzerinnen und Nutzern ein, die von Problemen beim Kauf oder Verkauf von Aktien oder ETF-Anteilen berichteten.

Rivalen konnten sich einen Seitenhieb nicht verkneifen. Martin Kassing (39), Chef und Gründer des Finanz-Start-ups Upvest, das etwa den Aktienhandel für den Berliner Trade-Republic-Konkurrenten N26 übernimmt, schrieb auf LinkedIn: „Keine Störungen bei unserer Investment-Schnittstelle“ und warb gleich um Bewerbungen auf gut 50 freie Stellen bei Upvest.

Trade-Republic-Mitgründer Christian Hecker (35) immerhin konnte am Montag nach gut einer Stunde Entwarnung geben: Die Probleme seien behoben. Sie dürften ihm jedoch einen Vorgeschmack auf Veränderungen gegeben haben, die dem Unternehmen bevorstehen und die technisch ganz neue Unwägbarkeiten bereithalten könnten: Trade Republic prüft Insidern zufolge verschiedene Lösungen, wie es das Geschäft erweitern und künftig größere Teile des Handelsprozesses selbst übernehmen könnte. Dazu gehört auch die Entwicklung eines eigenen Market-Maker, wie ihn der Konkurrent Scalable Capital bereits auf die Beine gestellt hat.

Market-Maker stellen die Kurse und sorgen für Liquidität. Sie sollen – auch in Stressphasen – einen reibungslosen Handel mit Aktien oder ETFs gewähren, indem sie aus ihrem Bestand Wertpapiere kaufen oder verkaufen, wenn sich gerade kein anderer Käufer oder Verkäufer findet. Sie treten im Prinzip als Gegenpartei auf. Bisher kooperiert Trade Republic dafür vor allem mit der Düsseldorfer Handelsfirma Lang & Schwarz.

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