Prominente Business Angel investieren in Broker-Startup Trade Republic
Exklusiv: Das Berliner Fintech-Startup Trade Republic erweitert seine Finanzierungsrunde. Die Zalando-Aufsichtsrätin Cristina Stenbeck, der Hellofresh-Chef Dominik Richter und weitere Angel-Investoren beteiligen sich mit einer Millionensumme.
Cristina Stenbeck gehört zu den mächtigsten Frauen der deutschen Startup-Szene. Als Chefin der schwedischen Investmentgesellschaft Kinnevik finanzierte sie den Aufstieg von Rocket Internet maßgeblich mit – mehr als eine Milliarde Euro steckte der Geldgeber in die Rocket-Ventures. Schon früh beteiligte sich Kinnevik am Modehändler Zalando, heute ist Stenbeck Vorsitzende im Aufsichtsrat der börsennotierten Firma.
Als Business Angel ist sie nun beim Berliner Broker-Startup Trade Republic eingestiegen, wie das Unternehmen mitteilt. Gründer Christian Hecker will von ihrer Erfahrung bei einer europäischen Expansion profitieren, etwa bei strategischen Fragen. Die schwedische Managerin ist Teil einer Angel-Finanzierungsrunde. Das Fintech erweitert seine Series A – im vergangenen Sommer hatte der schwedische Investor Creandum, der auch den Kontakt zu Stenbeck vermittelte, zusammen mit Project A insgesamt zehn Millionen in Trade Republic investiert.
Hilfe von der ersten Gründer-Generation
Weitere neue bekannte Business Angel sind der Hellofresh-Chef Dominik Richter, der Investor Jonathan Teklu, die Sumup- und Zeitgold-Gründer Jan Deepen und Stefan Jeschonnek. „Die erste Generation an erfolgreichen Gründern und Investoren ist unglaublich hilfreich“, sagt Hecker. Sie könne bei wichtigen Fragen helfen, beispielsweise, wie man ein Tech-Team aufbaut oder seine Mitarbeiter richtig führt. Insgesamt haben die Angel-Investoren eine Millionensumme investiert.
Trade Republic bietet kostengünstiges Trading per App an – und will damit eine junge Zielgruppe erreichen. Etwa 100.000 Nutzer verwenden die App nach eigenen Angaben bereits, eine Million Trades wurden getätigt und Anfang des Jahres lagen die Kundeneinlagen bei 200 Millionen Euro. Ein verändertes Trading-Verhalten durch die Coronakrise sei noch nicht zu bemerken, heißt es vom Gründer.
Das Unternehmen, das 2015 von Marco Cancellieri, Christian Hecker und Thomas Pischke gegründet wurde, setzt auf den Trend der sogenannten Zero-Commission-Trader. Das Vorbild ist Robinhood, das von Geldgebern mit 7,6 Milliarden Dollar bewertet wird und zuletzt mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Das US-Startup analysiert zurzeit den deutschen Markt, wie Finance Forward berichtete.