OMR-Gründer Philipp Westermeyer. Bild: Imago

„Sowas gibt es außer bei Fintechs nur in der Gaming- oder Porno-Industrie“ – OMR-Gründer Philipp Westermeyer im FinanceFWD-Podcast

Vor mehr als vier Jahren hat OMR-Gründer Philipp Westermeyer die Marke Finance Forward gestartet – Grund genug, einmal mit ihm über seinen Blick auf die Fintech-Welt zu sprechen. Im Podcast erzählt er, wie innovativ er das Marketing der Fintechs findet, warum ihn die Gründertypen in der Branche überrascht haben und wie er sich ein Programm für die anstehende Finance-Forward-Konferenz zusammenstellen würde.

In weniger als 30 Tagen trifft sich die Fintech-Szene in Hamburg zum dritten mal auf der Finance-Forward-Konferenz. Viel ist passiert, seit die Marke an den Start ging. OMR-Gründer Philipp Westermeyer erinnert sich im FinanceFWD-Podcast an die Anfänge: „Damals war es die Zeit, in der – über alle Branchen hinweg – das meiste Wagniskapital in Fintechs floss“, erzählt er. „Ich hatte eine solche Dynamik zuvor im E-Commece-Bereich erlebt – nun deutete sich ein ähnlicher Wachstumsschub für die Fintech-Branche an.“

Damals – um 2020 – herrschten noch vergleichsweise rosige Zeiten auf dem Fintech-Markt: Beflügelt vom günstigen Geld und dem Corona-Boom waren Funding-Runden über 100 Millionen keine Seltenheit. In Deutschland sammelten etwa N26, Trade Republic oder Mambu beachtliche Summen ein. „Eigentlich hatte es ja schon vor Corona angefangen und wurde dann nochmal wie ‘on steroids’ komplett beschleunigt“, sagt Westermeyer. Mit dem Abschwung der vergangenen 18 Monate erlebte die Branche dann in kürzester Zeit einen kompletten Turnaround.

Viele Glücksritter

Schaut man sich die Gründercharaktere hinter den großen Wachstumsgeschichten an, sieht man häufig das Gegenmodell zum klassischen Banker-Typus. Viele davon, etwa Klarna-Gründer Sebastian Siemiatkowski, kamen eher zufällig in die Fintech-Szene. „Es ist maximal die Hälfte des Marktes, die genau wussten, dass sie eine Bank gründen wollen und worauf sie sich einlassen“, sagt Westermeyer. „Die anderen sind – flapsig gesagt – Glücksritter oder Unternehmer, die sich einfach getraut haben – ohne Finanz-Experten zu sein.“ Gerade diese unterschiedlichen Backgrounds würden ihn immer wieder beeindrucken.

Trotzdem – oder vielleicht sogar genau deshalb – krempelten viele von ihnen innerhalb weniger Jahre ganze Geschäftsfelder um und bauten Firmen mit Milliarden-Bewertungen auf. Für Westermeyer ist es auch ein Zeichen dafür, wie schnell man im Fintech-Bereich Unternehmen mit signifikanten Bewertungen aufbauen kann. „Außer Fintech fällt mir da nur Gaming oder vielleicht die Pornoindustrie ein, in der man so schnell skalieren und so große Werte schaffen kann“, sagt er. Auch im Vergleich mit der E-Commerce-Industrie, die er selbst sehr gut kennt, schneide die Branche besser ab: „Dort lassen sich wahnsinnig schöne Geschäftsmodelle finden – im E-Commerce ist es viel müßiger“, sagt er.

Kreativer als E-Commerce

Als Marketing-Experte schaut sich Westermeyer auch die Werbestrategien der Finanz-Startups genau an. Wer macht es besonders innovativ? Wie schafft man die Balance zwischen Seriösität und Aufmerksamkeit? „Es ist natürlich ein schmaler Grad“, sagt der OMR-Gründer. Trotzdem sieht er einige der spannendsten Marketing-Aktionen auch im Fintech-Segment: Von Metall- und Spiegelkarten bei N26 und Trade Republic bis hin zu provokanten Werbekampagnen à la Scalable Capital oder Paris-Hilton-Testimonials bei Klarna. „Wenn ich das mit E-Commerce vergleiche, ist das fast kreativer“, so Westermeyer.

Welche Marketing-Tipps er Traditionsbanken geben würde, welche Fintechs er in der nächsten Boom-Phase vorne sieht und wie er sich sein persönliches Programm auf der Finance-Forward-Konferenz zusammenstellen würde, darüber spricht Philipp Westermeyer im Podcast. 

Im FinanceFWD-Podcast spricht Westermeyer über …

… die Fintech-Boomjahre
… erfolgreiche Gründertypen
… die Marketing-Strategien der Fintech-Branche
… seine Prognosen für die nächsten Monate

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