Upvest-CEO Martin Kassing (Bild: PR)

„Wir können jetzt schon deutlich niedrigere Kosten pro Trade umsetzen“ – Upvest-Gründer Martin Kassing im FinanceFWD-Podcast

Upvest versorgt bereits große Player der Fintech-Branche im Hintergrund mit einem Tradingangebot. Nun arbeitet das Unternehmen auch mit dem Neobroker N26 zusammen. Wie Upvest-Gründer Martin Kassing auf die Konkurrenz seiner Kunden blickt und ob er einen Broker-Preiskampf erwartet, darüber hat er im Podcast gesprochen.

In der vergangenen Woche lud N26 zum großen Pressetag und verkündete eine neue Produkt-Partnerschaft: Zusammen mit Upvest wird die Berliner Neobank den Handel mit Aktien und ETFs anbieten. Für Upvest ist es der nächste Meilenstein in der Kundengewinnung. Bereits die N26-Konkurrenten Revolut und Vivid sowie das Anlage-Startup Shares oder Raisin setzen auf die Infrastuktur des Fintechs.

Upvest bietet sogenanntes „Investment-as-a-Service“ an. Über eine API-Schnittstelle können andere Unternehmen Anlagehandel mit Aktien, ETFs oder Kryptowährungen in ihre Plattform integrieren, ohne selbst die nötigen Lizenzen oder Infrastruktur zu besitzen. Mit dem Modell ist das Unternehmen derzeit erfolgreich und sammelte vergangenen Monat 30 Millionen Euro an Funding, unter anderem von Blackrock und Earlybird, ein.

Kommt der große Broker-Preiskampf?

Damit bedient das Fintech einen Hypemarkt. Player wie Scalable Capital oder Trade Republic machten das günstige Handeln in Deutschland erstmals möglich und entfachten gerade während der Pandemiezeit eine regelrechte Börseneuphorie. Nun versuchen viele Banken und Fintechs, ähnliche Angebote in ihre Produktpalette aufzunehmen.

Dass mit dem größeren Brokerangebot auch der Preisdruck steigen könnte, sieht Upvest-Gründer Martin Kassing gelassen. „Als Bank ist es strategisch unverzichtbar, ein Investment-Produkt anzubieten“, sagt er im Podcast. Daher gehe es in diesem Bereich weniger um die Kosten und mehr darum, seinen Kunden ein vollständiges Produkt anzubieten – quasi vom Girokonto bis zum eigenen Wertpapierdepot. Trotzdem seien die Broker-Gebühren heutzutage vergleichbar und Anbieterwechsel einfach wie nie. Ist Upvest also bereit für den möglichen Kostendruck? „Na klar“, sagt Kassing. „Unser selbst gebautes Kernbankensystem ist digitaler und kosteneffizienter aufgestellt. Wir können jetzt schon deutlich niedrigere Kosten pro Trade umsetzen.“

„Die großen Margen liegen in der Vermögensverwaltung“

Gleichzeitig sieht Kassing das profitabelste Geschäft in einem anderen Bereich. „Die großen Margen liegen nicht im Trade, sondern im Wealth-Management“, sagt er. Langfristig prognostiziert er daher, dass größere Fintechs ihre eigenen Portfolios aufbauen, eine Art „De-Facto-ETF“, wie er es nennt. Heute würden klassische Vermögensverwalter für solche Produkte ab 100 Basispunkten kassieren. Upvest wolle die Services künftig kostengünstiger über ihre API anbieten, so Kassing.

Im Podcast spricht Kassing über das Geschäftsmodell von Upvest, die Zukunft des Brokermarkts und darüber, warum Fintechs künftig ihre eigenen ETFs anbieten könnten.

Im FinanceFWD-Podcast spricht Kassing über…

… das Geschäftsmodell von Upvest
… den Preisdruck im Brokermarkt
… die neue Partnerschaft mit N26
… warum bald mehr Fintechs eigene ETFs anbieten könnten

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