Payoneer geht per Spac an die Börse – mit dabei ein Münchner Fintech-Team
Der Payment-Konzern Payoneer will mit einer Firmenhülle fusionieren und dabei an die Börse gehen – zu einer Bewertung von 3,3 Milliarden Dollar. Ein wichtiger Teil des Teams sitzt in Deutschland: Ende 2019 hatte die US-Firma das Münchner Fintech Optile gekauft.
Payoneer gehört zu den frühen Fintech-Firmen – bereits 2005 startete der Zahlungsdienstleister. Vor wenigen Tagen hat die Firma nun einen Spac-Deal verkündet: Zu einer Unternehmensbewertung von 3,3 Milliarden Dollar wird Payoneer von dem Unternehmen FTAC Olympus Acquisition gekauft und fusioniert, die neue Firma ist dann an der Börse gelistet.
Die Macher einer sogenannten Special Purpose Acquisition Company (Spac) bringen eine Firmenhülle an die Börse, um dann eine aussichtsreiche Firma zu übernehmen (über den Trend hat Finance Forward kürzlich berichtet). Hinter der Spac FTAC steht die erfahrene Finanzmanagerin Betsy Cohen.
Die US-Firma hat eine wachsende Präsenz in München: Payoneer hatte Ende 2019 den Payment-Anbieter Optile gekauft, mittlerweile ist die deutsche Tochter umbenannt – und Payoneer hat das Team weiter ausgebaut. Rund 100 Mitarbeiter arbeiten in München, der Gründer hat die Firma verlassen.
Neuer Geschäftszweig wird in München vorangetrieben
Zu den wichtigen Payoneer-Kunden gehören kleine Händler und Freelancer, die vor allem ihr Geschäft über Plattformen wie Airbnb oder Fiverr machen und grenzüberschreitende Zahlungen annehmen. Dafür arbeitet die Firma mit vielen großen Marktplätzen zusammen, darunter auch Amazon und Wish. Mehr als vier Millionen Kunden zählt Payoneer.
Künftig will Payoneer seine Bezahlangebote für Online-Händler ausbauen, ein Geschäftsbereich, der vom Münchner Team vorangetrieben wird. Insgesamt hat Payoneer im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen 346 Millionen Dollar umgesetzt, der operative Verlust lag bei etwa 18 Millionen Dollar. Die Firma will in den kommenden Jahren stark wachsen.