Parqet-Gründer Sumit Kumar (Bild: PR).

Neue Features: Parqet kooperiert mit wichtigem Lizenzpartner

Exklusiv: Seit 2020 bietet Parqet einen Portfolio-Tracker für Finanzanlagen an. Nun hat das Team eine strategische Partnerschaft mit der Wealth-Management-Plattform Qplix verkündet. Dadurch erhält das Fintech indirekt Zugang zu einer wertvollen Bafin-Lizenz und kann sein Produkt damit ausbauen.

Kundinnen und Kunden des Portfolio-Trackers Parqet haben es künftig leichter, ihre Vermögensbestände einzupflegen und zu analysieren. Das Hamburger Fintech geht eine strategische Partnerschaft mit der Wealth-Management-Plattform Qplix ein. Das Münchner Unternehmen bietet ähnliche Services an wie Parqet – allerdings für Hochvermögende. Zur Kundenschaft zählen etwa Banken, Family Offices oder Pensionsfonds.

Die neue Partnerschaft bringt Parqet einen Vorteil: Qplix verfügt über eine so genannte Kontoinformationsdienst-Lizenz (KID) – kann also gemäß PSD2-Richtlinie auf Online-Bankkonten von Nutzerinnen und Nutzern zugreifen und Kontoinformationen abrufen. Im Rahmen des Portfolio-Trackings ist das ein wichtiger Schritt. Denn über den lizensierten Partner kann Parqet auf Wunsch Portfoliodaten direkt von den Konten seiner Kundinnen und Kunden in seine App importieren und synchroniseren.

Zuvor war dies nur über die Mobile-App möglich, bald soll es auch in der Browser-Version gehen. „Wir hatten überlegt, selbst eine KID-Lizenz zu beantragen“, sagt Parqet-Gründer Sumit Kumar im Gespräch mit Finance Forward. „Doch das hätte zu lange gedauert. Wir sind daher froh, mit Qplix unser Portfolio-Tracking auf ein neues Leistungsniveau zu heben.“

Die Kernfunktion dahinter nennt Parqet „Autosync“. Kunden der Broker Scalable Capital, Trade Republic und der ING können ihr Portfolio damit direkt mit der Parqet-App verbinden. Neben den drei Brokern sollen weitere Anbieter laut Kumar noch folgen. Bis dahin müssen Kunden anderer Broker ihre Portfolios manuell oder durch Dokumentenimporte aktualisieren.

Konkurrenz durch Finanzfluss

Der Markt für Portfolio-Tracker ist mittlerweile umkämpft. Neben Angeboten wie Getquin, Rentablo oder Delta hat zuletzt auch die Finanz-Plattform Finanzfluss einen eigenen Tracker namens Copilot herausgebracht. Durch seine große Community gelang dem Team sofort ein beachtliches Wachstum: Rund 200.000 Nutzerinnen und Nutzer hätten sich innerhalb der ersten neun Monaten registriert, sagte Finanzfluss-Gründer Thomas Kehl im Oktober zu Finance Forward. Auch Copilot arbeitet im Hintergrund mit einem Partner – wealthAPI –, der eine KID-Lizenz hält und somit Broker- und Bank-Konten direkt anbinden kann.


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Parqet-Chef Sumit Kumar gibt sich angesichts des Wettbewerbs gelassen. „In unseren Zahlen hat sich das nicht geäußert“, sagt er. „Wir haben eher die Diskussionen und Testberichte in der Community mitbekommen.“ Doch Parqet-Nuterzinnen und -nutzer wären in der Regel zurück gekommen oder gleich bei Parqet geblieben. „Wir bieten eben nach wie vor einen der besten Portfolio-Tracker an“, sagt Kumar.

Parqet experimentiert mit neuen Produkten

Seit dem Start vor vier Jahren ist auch das Hamburger Fintech stark gewachsen. Mittlerweile zählt es 270.000 registrierte Nutzerinnen und Nutzer, im vergangenen Jahr habe Parqet seinen Umsatz im Vergleich zu 2022 verdoppelt, so Kumar. In diesem Jahr sei das Unternehmen weiter „hoch zweistellig gewachsen“.

Nutzerinnen und Nutzer können neben Aktien, Anleihen und ETFs mittlerweile auch Kryptowerte und Edelmetalle mit der Plattform tracken. „Unser Ziel ist es, das komplette Vermögen abzudecken“, so der Gründer. Daher soll bald auch ein Feature folgen, mit dem jede beliebige Anlage abgebildet werden kann – etwa Immobilien, Autos oder Sammelkarten.

Kumar ist ein umtriebiger Unternehmer, hat etwa Anfang des Jahres ein persönliches Nebengeschäft verkauft, das Geodaten verwaltete. „Es macht mir Spaß, Business-Modelle auszuprobieren“, sagte er zuletzt im FinanceFWD-Podcast. Da passt es ins Bild, dass auch Parqet sich nach weiteren Geschäftsmodellen umsieht. „Wir wollen unser Produkt in verschiedene Richtungen expandieren“, sagt er. Dazu teste das Team verschiedene Ideen aus. Aktuell etwa ein Produkt-Sponsoring mit dem Vermögensverwalter Vanguard und eine Daten-API für Banken und Finanzplattformen.