N26-CEO Valentin Stalf (rechts) auf der Bühne (Bild: OMR/Kai Weise)

N26 plant den Launch eines Zinsprodukts

Exklusiv: Auch die Berliner Neobank N26 will die gestiegenen Zinsen offenbar an ihre Kunden weitergeben – CEO Valentin Stalf kündigte auf der Finance-Forward-Konferenz den Launch eines Savings-Produkts an.

Dispokredit, Ratenzahlung, Versicherungen, Kryptowerte und natürlich das Girokonto – bei Deutschlands führender Neobank N26 ist das bislang das Produktportfolio. Nun soll nach den Worten von Gründer Valentin Stalf ein Zinsangebot hinzukommen: Ein Savings-Produkt stünde in den Startlöchern, kündigte Stalf auf der Finance-Forward-Konferenz am Mittwoch an.

Bis Ende 2022 hatte N26 in Zusammenarbeit mit der norwegischen Partnerbank Komplett, beziehungsweise der Zinsplattform Raisin, ein Tagesgeldkonto namens Easyflex Savings im Angebot. Dann wurde das jedoch eingestellt.

Mit der Zinswende der Zentralbanken sind Banken wieder in der Lage, ihren Kunden Zinsen auf ihre Spareinlagen zu zahlen. Allerdings geben viele Finanzinstitute die gestiegenen Leit- und Kapitalmarktzinsen bislang kaum an Sparerinnen und Sparer weiter.

Das könnte sich nun ändern, denn es kommt Bewegung in den Markt: Die ING Bank bietet in Deutschland auf ihr Tagesgeld drei Prozent Zinsen – zumindest für Neukunden und Neugeld von Bestandskunden. Bisherige Einlagen werden weiterhin nur mit 0,6 Prozent verzinst – was immer noch ein wenig höher ist als bei vielen Sparkassen oder genossenschaftlichen Banken. Außerdem ist das Angebot zeitlich auf ein halbes Jahr begrenzt.

In den USA wird der Markt gerade von einem Nicht-Finanzplayer aufgemischt: Apple launchte kürzlich ein Zinsangebot, das 4,15 Prozent bietet und mit der Großbank Goldman Sachs angeboten wird.

Der Neobroker Trade Republic hatte Anfang Januar mit einem Zwei-Prozent-Lockangebot den Startschuss für den Zinswettlauf gegeben. In den dürften nun auch Filialbanken einsteigen, prognostizierte kürzlich Oliver Geiseler, Senior Partner der Unternehmensberatung Capco gegenüber Capital. Neben den Filialbanken rechnet er auch bei Autobanken mit steigenden Sparzinsen. Die Finanzsparten von Volkswagen, BMW oder Mercedes nutzen die Spareinlagen zur Refinanzierung ihres Geschäftes.