Moss-Chef Ante Spittler auf der Finance-Forward-Konferenz 2022 (Bild: Finance Forward)

„Als Gründer muss man sich selbst in den Arsch treten“ – Moss-Gründer Ante Spittler im FinanceFWD-Podcast

Das Kreditkarten-Startup Moss hat nach der Gründung einen Höhenflug hingelegt: Die Firmenbewertung stieg auf eine halbe Milliarde, bekannte Geldgeber wie Peter Thiels Valar Ventures und Tiger Global investierten. Doch dann wurde es ruhiger um die Firma – es folgten Entlassungen. Nun wachse das Geschäft wieder stark, Moss hätte sich komplett neu aufgestellt, sagt der CEO Ante Spittler. Wie steht das Unternehmen da? Ein Interview.

Hinter Ante Spittler liege „ein Tal der Tränen“, sagt der CEO des gehypten Kreditkarten-Startups Moss. „Wir haben unsere Fehler gemacht“, so Spittler. Für die Umsätze der Firma sei das Team zu groß gewesen. Es gab Entlassungen, zudem stellte das Fintech neue Projekte ein.

Im Rückblick sagt der Gründer: „Wachstum ist nicht alles.“ Er habe in dem Unternehmen viel umgekrempelt, bis hin zu einer neuen Kultur. Die Anreizsysteme seien jetzt eher auf langfristigen Erfolg ausgelegt, der Fokus des Fintechs auf mittelgroßen Firmenkunden. Gerade der Kulturwandel der vergangenen Monate sei schwierig gewesen. „Man muss sich selbst als Gründer in den Arsch treten“, sagt Ante Spittler.

Jährlich wiederkehrende Einnahmen von 30 Millionen Euro

Doch nun wachse das Unternehmen wieder stark. Im Vergleich zum Vorjahr liege die Firma bei 30 Millionen Euro mit den sogenannten Annualized Recurring Revenue (ARR), also jährlich wiederkehrenden Einnahmen. Dabei nimmt man den aktuellen Monatsumsatz von 2,5 Millionen Euro und schreibt ihn für zwölf Monate fort. Mit neuen Funktionen für die Finance-Teams habe Moss sein Geschäft ausgebaut. Als nächste Stufe seien auch neue Produkte mit Künstlicher Intelligenz geplant.


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Mit den Umsätzen sei man noch nicht so groß wie beispielsweise der Anbieter Pleo. Doch langfristig könnten sich auch mehrere Startups am Markt behaupten, glaubt Spittler, beispielsweise mit einem anderen Kundenfokus. „Aber ich sehe auch ein, zwei Firmen, die es nicht schaffen werden“, sagt er, weil sie zu teuer seien und kein Wachstum mehr zeigen würden.

Die Geschäftszahlen aus dem Jahr 2022, die Moss kürzlich veröffentlicht hat, zeigen das starke Wachstum von 1,6 Millionen Euro auf 9,6 Millionen Euro – ein Anstieg um 500 Prozent. Doch auch die Verluste wuchsen um 219 Prozent auf 42 Millionen Euro. Das Verhältnis sei nun gesünder. Der Verlust pro Monat habe sich im Vergleich zu den Hochzeiten im Jahr 2022 mehr als halbiert, so Spittler. Das Fintech steuere dabei auf Profitablität zu.

Die Hintergründe der aktuellen Finanzierungsrunde, die Produktpläne des Startups und über den richtigen Wachstumskurs spricht Ante Spittler im FinanceFWD-Podcast.

Im FinanceFWD-Podcast spricht Spittler über …

… den schwierigen Neustart
… die neuen Produkte
… den harten Wettbewerb
… die Finanzierungsrunde

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