Noch gibt es Deals – Monedo erhält drei Millionen
Exklusiv: Monedo, das ehemalige Kreditech, bekommt eine weitere Millionensumme. Der Deal zeigt, dass die Fintech-Finanzierungen in der Coronakrise bislang noch nicht stoppen.
Normalerweise wäre es keine große Nachricht gewesen. Das Hamburger Unternehmen Monedo, das bis vor Kurzem noch Kreditech hieß, erhält von seinen Bestandsinvestoren insgesamt 3,2 Millionen Euro, wie aus dem Handelsregister hervorgeht. Das Unternehmen bestätigte den Deal als letzten Teil der Finanzierungsrunde aus dem vergangenen Jahr, damit will das Kredit-Startup nach einer Krisenphase neu starten. Insgesamt sind damit mehr als 30 Millionen in das Unternehmen geflossen, wie Zahlen von Finanz-Szene.de zeigen.
In der Coronakrise wird allerdings jede Finanzierungsrunde von der gesamten Szene genau beobachtet. Die Gründer fragen sich, ob Wagniskapitalgeber in den unsicheren Zeiten ihr Geld zurückhalten – und weniger investieren. Ein Fintech-Gründer berichtet etwa, dass die laufenden Verhandlungen mit Investoren für die kommenden Wochen erst einmal auf Eis gelegt wurden.
Die Coronakrise führt zu einer „Flucht in die Qualität“
Doch es gibt auch andere Stimmen. „Zurzeit beobachten wir noch nicht, dass gar keine Deals mehr stattfinden“, sagt Julian Riedlbauer von der Investmentbank GP Bullhound. „Viele VC- und Growth-Fonds haben erst kürzlich viel Geld eingesammelt.“ Aber die Investoren seien mittlerweile vorsichtiger. „Es gibt eine Flucht in die Qualität“, so Riedlbauer. Manche Geschäftsmodelle, die in der Hypephase noch Geld erhalten hätten, würden jetzt von neuen Investoren kein Geld mehr bekommen.
Bei den Deals der vergangenen Wochen – Monedo, das Banking-Startup Penta und der Broker Trade Republic – lagen die wichtigen Gespräche mit den Geldgebern noch vor der Krise. Erst verzögert wird sich in den kommenden Wochen zeigen, ob es weiter große Startup-Finanzierungen gibt.