„Durch KI haben wir künftig weniger Mitarbeiter, aber wollen ihnen mehr zahlen“ – Klarna-Chef Sebastian Siemiatkowski im FinanceFWD-Podcast
Das schwedische Milliarden-Fintech Klarna ist gerade Gesprächsthema in der Tech-Szene: Gründer Sebastian Siemiatkowski hat angekündigt, mithilfe von Künstlicher Intelligenz das Team massiv zu verkleinern, große Software-Anbieter wie Salesforce in Zukunft zu ersetzen und das Marketing neu anzugehen. Für Kritiker ist das vor allem PR. Doch was steckt dahinter? Was genau plant der Klarna-Gründer? Und wie motiviert er Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Darüber spricht er im Podcast.
So viel Aufregung um eine Mitteilung von Klarna gab es lange nicht. Als der schwedische Bezahlanbieter im Februar dieses Jahres seinen KI-Chatbot auf Basis von ChatGPT vorstellte, verbreitete sich die Nachricht schnell. Vor allem ein Satz aus der Pressemitteilung blieb bei Journalisten hängen: „Er erledigt das gleiche Arbeitsvolumen wie 700 Vollzeitmitarbeiter.“ Zahlreiche Medien berichteten darüber, teilweise missverständlich, denn manche legten den Satz so aus, als habe das Fintech durch KI bereits hunderte Stellen abgebaut. Klarna musste die Fakten klarstellen.
Auf lange Sicht plant das Unternehmen allerdings tatsächlich, seine Belegschaft mithilfe von Künstlicher Intelligenz zu verkleinern – von derzeit rund 4.000 auf 2.000 Beschäftigte. Es könnten auch noch weniger sein, sagte Klarna-Chef Sebastian Siemiatkowski im Finance-Forward-Podcast. Als bloße PR zugunsten eines geplanten Börsengangs will er seine Aussagen nicht verstanden wissen. „Ich weiß nicht, ob 2.000 die richtige Zahl ist, aber ich denke, wenn man eine Zahl nennt, wird es den Leuten klarer: Verdammt, der Wandel kommt“, so Siemiatkowski.
Mehr Gehalt für Klarna-Beschäftigte
Von seinen Mitarbeitern seien die Pläne konstruktiv aufgenommen worden. Laut Siemiatkowski verzichtet Klarna bislang auf Kündigungen, sondern hat lediglich einen Einstellungsstopp verhängt. Scheidende Mitarbeiter würden nicht mehr zwangsläufig durch neue ersetzt. „Wir befinden uns also in einem Schrumpfprozess“, sagt Siemiatkowski.
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Von den dadurch eingesparten Kosten – beispielsweise beim Hiring – sollen dem Firmenchef zufolge die Mitarbeiter profitieren. Sein Unternehmen werde einen Teil in Form von höheren Gehältern an Mitarbeiter weitergeben, so Siemiatkowski, vorausgesetzt, sie bleiben dem Fintech treu und gestalten den Wandel mit. „Die Idee ist, insgesamt weniger Leute zu beschäftigen, aber pro Kopf eben mehr zu bezahlen.“ Bereits im Juni soll es eine erste Gehaltsrunde gegeben haben.
Werbung mit KI-Influencern
Auch im Marketing spricht der Klarna-Chef von ersten Erfolgen mithilfe von KI. So würden viele Aufgaben wie etwa die Erstellung von Bildern, Texten und Übersetzungen, die früher aufwändig und teuer waren, nun durch KI effizienter und kostengünstiger erledigt. „Das hat uns neulich auch bei einer größeren Kampagne mit Shaquille O’Neal geholfen“, sagt Siemiatkowski. Der frühere US-Basketballstar wirbt derzeit für das Cashback-Programm des Fintechs. Langfristig könne er sich sogar Kampagnen mit KI-generierten Testimonials vorstellen, sagt Siemiatkowski. Der Klarna-Chef plädiert aber für größtmögliche Transparenz. Kampagnen mit KI-Influencern müssten gekennzeichnet sein.
Bei einem anderen Thema ruderte Sebastian Siemiatkowski im Podcast teilweise zurück. Zuletzt hatte es Medienberichte gegeben, wonach Klarna sich aufgrund der Fortschritte bei KI in Zukunft vollständig von Drittanbieter-Tools wie Salesforce oder Workday verabschieden wolle. Dies sei nicht ganz zutreffend, sagte der Firmenchef nun. Aber die Firma wolle die Anzahl der Software-Anbieter reduzieren – dafür gebe es ein „Termination-Team“ im Unternehmen.
Auf welche Tools das Milliarden-Fintech dank KI verzichtet, wie der Klarna-Chef auf das viel diskutierte Altersvorsorge-Depot in Deutschland blickt und was es mit seinem Family Office auf sich hat, darüber spricht Sebastian Siemiatkowski im Podcast.
Im FinanceFWD-Podcast spricht der Klarna-Gründer über …
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… die Arbeit seiner Investment-Firma Flat Capital
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