Joonko verkauft seine Kreditsoftware an Bonify
Exklusiv: Nach dem Ende von Joonko übernimmt das Bonitäts-Startup Bonify einen Teil der Technologie des Vergleichsportals. Es will damit seine Kreditvermittlung verbessern.
Das Vergleichsportal Joonko wird zurzeit abgewickelt. Einen Teil der Technologie konnte die Berliner Firma nun an Bonify verkaufen, wie das Bonitäts-Startup mitteilt. Es handelt sich dabei um den digitalen Kreditantrag, den Kunden bei Joonko stellen konnten. Wie viel Bonify gezahlt hat, verrät das Unternehmen nicht – viel dürfte es allerdings nicht gewesen sein.
Bonify-Nutzer können künftig direkt aus der App heraus einen Kredit erhalten, sich verifizieren und den Kreditvertrag unterschreiben. „Wir erhoffen uns die Annahmequote dadurch massiv zu erhöhen“, sagt Bonify-Mitgründer Andreas Bermig. Bislang mussten die Kunden das Bonitätsportal verlassen, wenn sie bei einer Bank einen Kredit beantragen wollten.
Die Partnerschaften mit verschiedenen Banken hat Bonify nicht übernommen, „aber wir sprechen mit ihnen“, sagt Bermig. „Die meisten kennen wir schon.“ Die Firma geht nicht davon aus, alle Banken direkt anzubinden – für die verbleibenden Finanzinstitute arbeitet es mit den Kreditplattformen Smava und Finanzcheck zusammen, die laut Deutsche Startups gerade an einem Zusammenschluss arbeiten.
Boonify hat 1,3 Millionen registrierte Nutzer und erzielte vor allem mit der Kreditvermittlung einen einstelligen Millionenumsatz. Auf dem Portal können die Nutzer ihre Bonität prüfen, zum Beispiel in dem sie ihr Konto anbinden. Sie erhalten daraufhin den Vorschlag für einen Bankkredit. Mit der Joonko-Software soll der folgende Schritt vereinfacht werden. Von der Vergleichsplattform ist nun noch die Technologie übrig, mit der sich auf Joonko Kfz-Versicherungen vergleichen ließen.
Der ausführlicher Bericht „Joonkos Ende: Wie Fintech-Deutschlands Prestigeprojekt scheiterte“ erschien kürzlich bei Finance Forward.