Enge Verbindung: Die heutige CEO Bettina Orlopp war einst in der Commerzbank für die Risikoinvestmenttochter zuständig (Bild: Kai Pfaffenbach / REUTERS)

High Risk, high Return – die Fintechwetten der Commerzbank-Chefin

Mit der Handelsplattform EToro wird die Wagniskapitaltochter der Bank ihren Einsatz wohl mehr als verzehnfachen. Und doch ist die Zukunft von CommerzVentures unklar. Die Macher wollen den nächsten Fonds auflegen – doch Bank-CEO Bettina Orlopp kommt das ungelegen.

Die Auswahl war enorm. Mit mehr als 100 Start-ups haben die Macher von CommerzVentures, der Wagniskapitalfirma der Commerzbank, in den ersten Monaten nach ihrer Gründung gesprochen. Sie haben Businesspläne gewälzt und nachgerechnet. Ihre erste Investmententscheidung trafen sie dann gut ein halbes Jahr nach dem Start: Sie steckten im April 2015 einen hohen einstelligen Millionenbetrag in EToro – eine damals unbekannte Handelsplattform aus Israel.

Das finanzielle Ziel: „Drei- bis fünfmal“ wolle man seinen Einsatz verdienen, so die damalige Ambition. Das Fintech habe das Potenzial, das „Social Trading“ zu dominieren – also das Marktsegment, wo man Strategien anderer Anleger kopieren kann, erklärte die damals für die Risikoinvestments zuständige Topmanagerin der Bank Bettina Orlopp (55).

Inzwischen ist Orlopp zur Vorstandschefin der Commerzbank aufgestiegen – und EToro an die US-Börse Nasdaq gegangen. Das Fintech wurde dort Mitte Mai mit umgerechnet rund 5 Milliarden Euro bewertet, die Aktie notiert derzeit etwa 17 Prozent über der Erstnotiz. Das Investment dürfte CommerzVentures voraussichtlich mehr als 100 Millionen Euro einbringen, „wenn sich der Aktienkurs so entwickelt wie bisher“, sagt Co-Chef Heiko Schwender (45) im Gespräch mit dem manager magazin.

Es wäre wohl mehr als eine Verzehnfachung des ursprünglichen Einsatzes. Ende des Jahres, nach der üblichen Haltefrist infolge eines Börsengangs, wollen Schwender und seine Kollegen die Beteiligung abstoßen. Für die Deutschen ein Riesenerfolg. Und doch ist unklar, wie es weitergeht mit CommerzVentures.

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