Investor von Flix, Staffbase und Verivox: Deutschland-Chef von General Atlantic geht
General Atlantic muss seine Deutschland-Führung neu aufstellen. Jörn Nikolay verlässt die Private-Equity-Firma, die zu den größten der Welt zählt. Hierzulande finanzierte der Investor beispielsweise das Mobilitäts-Startup Flix und indirekt das Vergleichsportal Verivox. Es ist nicht der erste prominente Abgang im Münchner Büro.
Es gibt einige Fonds, die im Hintergrund ihre Startup-Wetten platzieren und zu den heimlichen Königsmachern zählen. Das Private-Equity-Haus General Atlantic zählt sicherlich dazu, das Erfolge wie den Messenger Slack oder die Mietplattform Airbnb finanzierte. Auch an umstrittenen Fintech-Anbietern wie Ant Financial oder Greensill beteiligte sich die Firma.
In Deutschland leitete Jörn Nikolay im Münchner Büro die Geschäfte. Er investierte in das Mobilitäts-Startup Flix, die Uhrenplattform Chrono24 und die Kommunikationsplattform für Unternehmen Staffbase. Weniger Glück hatte er mit dem Digitalportfolio von Prosiebensat.1, in das sich der Geldgeber einkaufte. Dazu zählte auch das Vergleichsportal Verivox – bei den Firmen blieb der große Erfolg bislang aus.
Der 44-Jährige verlässt nun nach Informationen von Finance Forward das Unternehmen nach zehn Jahren als Leiter, General Atlantic bestätigt sein Ausscheiden. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte ebenfalls berichtet. Nikolay wird ab dem Jahresende nur als Berater tätig sein. Eine Sprecherin teilt mit: „Wir sind Jörn sehr dankbar für seine Verdienste und freuen uns auf einen nahtlosen Übergang.“ Im DACH-Raum zählt der Geldgeber derzeit 12 Portfoliounternehmen. Zwei seien Sorgenkinder, heißt es aus dem Firmenumfeld.
Talente sind gegangen
Es ist nicht der erste Abgang aus München. Christian Figge war zehn Jahre bei dem Private-Equity-Unternehmen zuletzt als Managing Director. Vor knapp einem Jahr ging er zu dem Fonds Armira Growth. Die Investment-Managerin Anna Schulte ist ihm kürzlich gefolgt.
Gerade Figge genoss in der Investorenszene einen guten Ruf. General Atlantic schaffe es nicht, Talente wie ihn zu halten, heißt es von einem Brancheninsider. Der mächtige Geldgeber muss sich nun in Deutschland grundsätzlich neu aufstellen – schon in Kürze soll ein neuer Leiter in München präsentiert werden.