Krypto-Startup Februar – das neue Fintech des Lemon-Markets-Gründers
Exklusiv: Ein neues Fintech-Team baut an einem „Stripe für Web3“, darunter ist einer der Lemon-Markets-Gründer. Prominente Fintech-Investoren setzen auf die Idee von Februar. Was haben die Macher vor?
Marcel Katenhusen wird in wenigen Tagen 25 Jahre alt und arbeitet schon an seinem zweiten Startup. Er gründete zusammen mit Max Linden den Hoffnungsträger Lemon Markets. Das Fintech entwickelt ein Trading-Angebot, das Firmen per Schnittstelle anbinden können. Ein Jahr nach Gründung schied Katenhusen jedoch wieder aus.
Vom Gründen brachte ihn dies nicht ab. In deutschen Investorenkreisen kursiert seit einigen Monaten die Information, dass Katenhusen an einem neuen Fintech werkelt. Es sei ein „Stripe für Web3“, heißt es. Der Payment-Anbieter Stripe gehört zu den erfolgreichsten Fintech-Startups der Welt: Er ist dafür bekannt, besonders Entwickler-freundlich zu sein und wird aktuell mit 74 Milliarden US-Dollar bewertet.
Ein Payment-Service für Krypto-Anbieter
Einige Monate später wagt sich Katenhusen mit seinem neuen Startup Februar nun aus der Deckung – und holt einige prominente Fintech-Geldgeber mit an Bord. „Bislang ist es noch teilweise kompliziert, Fiat-Geld in die Krypto-Welt zu bringen“, sagt Katenhusen. Diese Brücke will das Berliner Unternehmen schließen. Ein internationales Vorbild gibt es mit Moonpay bereits, das mit 3,4 Milliarden Dollar bewertet wird.
Finanz-Apps aus dem Web3 sollen in Zukunft Februar einbinden können, mit dem die Kundinnen und Kunden Geld einzahlen können. „Im Gegensatz zu Moonpay stehen wir als Firma stärker im Hintergrund und der Service ist komplett in das fremde Angebot integriert“, sagt Katenhusen. Die These von Februar: Leichtere Einzahlungsmöglichkeiten und Bedienbarkeit sind eine Voraussetzung für die Massenadaption. „Wir wollen viele kleinere und aufstrebende Krypto-Anbieter ansprechen“, sagt der Gründer.
Bei der Einzahlung müssen die Krypto-Anbieter auch die Identität der Kundinnen und Kunden prüfen, der sogenannte Know-your-Customer-Prozess (KYC). Je nach Land sind die Anforderungen unterschiedlich, in Deutschland muss man sich digital beispielsweise per Video identifizieren. „Wir haben noch nicht entschieden, in welchem Land wir mit Februar eine Lizenz beantragen oder mit welchem Partner wir dafür kooperieren, aber wahrscheinlich wird es nicht in Deutschland sein“, sagt Februar-Gründer Katenhusen. Genau an diesen Details wird es liegen, wie einfach der Service von Februar funktionieren wird. Mit einem in der Europäischen Union reguliertem Aufbau und durch die Auswahl von vielen Coins will sich Februar von den Konkurrenten abheben.
Embedded Capital investiert
Geldgeber glauben an das Potential des Krypto-Payment-Anbieters, den Katenhusen zusammen mit dem ehemaligen McKinsey-Berater Felix Harms aufbaut. Embedded Capital beteiligt sich in einer 1,5-Millionen-Euro-Finanzierung. Der Fonds der Finleap-Macher führt das Funding an. Außerdem beteiligen sich J12 Ventures, Possible Ventures und w3.fund sowie die Business Angel Robin Matzke (Head of Legal FTX Europe), Peter Großkopf (Unstoppable-Finance-Gründer), Markus Maex Ament (Gründer von Centrifuge), die Recap-Gründer und Finao-CEO Henrik Gebbing.
Trotz des aktuellen Kryptowinters ist das Funding zusammengekommen. Auch bei Lemon Markets sei das Team in einer schwierigen Marktphase gestartet, sagt Katenhusen. Das habe ihn nicht abgeschreckt, er glaube an die langfristigen Erfolgsaussichten.