Setzt auf europäische Start-ups: Gründerin und Investorin Doreen Huber (Foto: manager magazin)

Doreen Huber: »Ich bin ein großer Fan des zukünftigen Digitalministers«

Doreen Huber ist Partnerin beim schwedischen Mega-Fonds EQT und zählt zu den wichtigsten Investorinnen Europas. Im Podcast spricht die frühere Gründerin über ihre Arbeit mit dem designierten Digitalminister, ihre Wette auf das neue Milliarden-Start-up Parloa und warum sie weiter an Europa glaubt.

Viel Zuspruch und viel Kritik gab es in der Start-up-Szene zum neuen Digitalminister Karsten Wildberger (55) – hier übrigens unser aktuelles Porträt . Eine der wenigen aus der Gründerszene, die ihn auch näher kennt und mit ihm gearbeitet hat, ist Doreen Huber (43). Die Investorin sitzt im Aufsichtsrat von Ceconomy und beschreibt den »sympathischen Macher«, der auch bei den Elektronikhändlern MediamarktSaturn viel erreicht habe – mit einer Digitalisierungs-Strategie, einer App und einem Marktplatz. Sein Mindset sei: »Ärmel hochkrempeln und los geht’s«, erzählt Huber, das brauche es nun auch für den Job als Digitalminister. »Ich bin ein großer Fan von Karsten Wildberger«, sagt sie.

Huber, die sich als Mitgründerin des Lieferdienst-Anbieters Delivery Hero in der deutschen Start-up-Szene einen Namen gemacht hat, ist mittlerweile Investorin bei dem schwedischen Fonds EQT. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen noch einmal mehr als eine Milliarde Euro eingesammelt, um das Geld in junge Digitalfirmen zu stecken. Zu den Wetten der Berliner Investorin gehört die Firma Parloa, die gerade zum Unicorn  – also einer Firma mit Milliarden-Bewertung – aufgestiegen ist. Sie fokussiert sich auf Kundenservice per Telefon etwa für Finanzinstitute, aber auch die Reiseplattfom Booking. Huber wettete früh auf das Team – und hat in der neuen Finanzierungsrunde wieder mitgezogen.

Sie habe sich schon bei Delivery Hero um das Thema Kundenservice gekümmert, erzählt sie. 50.000 Anrufe seien pro Monat eingegangen, dafür musste sie große Kundenservice-Teams aufbauen. Parloa würde es gelingen, dies automatisch zu lösen, denn ein Großteil der Anfragen komme immer noch per Telefon – und nicht im Chat.

Ein weiteres Thema, auf das sie zuletzt Millionen gewettet hat: Paid, ein erfahrener Gründer, der in Großbritannien eine Firma aufbaut, die Bezahlmodelle für KI-Agenten entwickelt – weil sie einfach anders funktionieren als herkömmliche Preismodelle. Man müsse für das gelöste Problem bezahlen und nicht für den Aufwand, erklärt die Investorin.