Die beiden Manager Sascha Rangoonwala und Jan-Oliver Sell bauen das Deutschland-Geschäft auf.

„Deutschland hat mit das größte Potential für Coinbase“

Neun Monate lang haben die beiden Coinbase-Manager den Deutschlandstart vorbereitet. Mit eigener Bafin-Lizenz, Bankenkooperationen und Angeboten für den deutschen „Otto Normalverbraucher“ planen sie nun die Expansion. Über Marketingschlachten, hohe Gebühren und den großen Konkurrenten Binance haben wir im Podcast gesprochen.

Die Nachricht, auf die Sascha Rangoonwala und Jan-Oliver Sell gewartet hatten, schlug hohe Wellen. Als erstes Unternehmen hat die deutsche Coinbase-Tochter eine Krypto-Lizenz der Finanzaufsicht Bafin erhalten. Für die beiden Manager war es der Startschuss: Jetzt kann die große Expansion losgehen, die sie für die mächtige Krypto-Börse vorantreiben wollen.

Sicherheit strahle die Lizenz aus, sagt Jan-Oliver Sell, Head of Operations in Deutschland, „Coinbase will dem deutschen Otto Normalverbraucher Krypto näherbringen.“ Marketing-Kampagnen, eine deutsche Website, Kundensupport und eigene Erklär-Texte seien geplant.

Ein leichtes Unterfangen wird es nicht, denn bislang ist auch der Riesen-Player aus den USA in Deutschland noch vergleichsweise klein. Laut Download-Schätzungen von Airnow kommt Coinbase auf rund eine Million Downloads, die Zahl der tatsächlich aktiven Nutzer dürfte viel kleiner sein. Die beide lassen sich nicht in die Karten schauen.

Die Banken als mögliche Partner

Sie haben unterdessen ein weiteres Wachstumsfeld ausgemacht – institutionelle Anleger wie Fonds oder Family Offices, die bislang noch zurückhaltend seien, sagt Country Manager Sascha Rangoonwala. Auch dabei werde die Bafin-Lizenz helfen. Bei Coinbase stammt bereits der größte Teil der Krypto-Anlagen von professionellen Investoren.

Auch bei etablierten Geldinstituten sieht der Deutschlandchef Kooperationschancen. „Die deutschen Banken sind mögliche Partner für Coinbase“, sagt Rangoonwala, der zehn Jahre im Management der Deutschen Börse tätig war.

Die Konkurrenz der Kryptoplayer wird derweil in Deutschland zunehmen. Die chinesische Börse Binance drängt ebenfalls nach Deutschland, befindet sich allerdings zurzeit in mehreren Länden in Konflikten mit den Finanzaufsehern. Gerade mit der Lizenz geht Coinbase einen anderen Weg – und setzt auf Regulation. „Das Verfahren mit der Bafin war sehr fair“, betont Rangoonwala.

Auf Tuchfühlung mit der Krypto-Szene

Mit einem stärkeren Wettbewerb stellt sich zwangsläufig die Frage, ob Coinbase seine vergleichsweise hohen Gebühren langfristig halten kann. Der Deutschlandchef betont, die US-Firma investiere auch viel Geld, zum Beispiel in die Sicherheit. Er gibt zu: „Die Margen sind schon schön.“ Doch sie seien nicht der entscheidende Faktor für Coinbase.

Als Teil der Entwicklung planen die beiden Manager, sich stärker mit der deutschen Krypto-Szene zu vernetzen. Die sei sogar innovativer als die restliche Fintech-Szene, sagt Sascha Rangoonwala. Investments seien beispielsweise denkbar – und auch sonst wollen die beiden Coinbase-Manager nach den Monaten, in denen sie im Hintergrund gearbeitet haben, nun den Kontakt zur deutschen Krypto-Community suchen.

Was sich für die deutsche Kunden ändert und wie sich der Kryptomarkt entwickelt, das erzählen die beiden im heutigen Podcast:

Im FinanceFWD-Podcast sprechen Sascha Rangoonwala und Jan-Oliver Sell über …

… den Umgang mit der Bafin
… die Kundenzahlen in Deutschland
… die konkreten Expansionspläne
… Konkurrenten wie Binance
… den Kryptomarkt

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