Kreditkarten-Startup Xpay meldet Insolvenz an
Exklusiv: 50 Millionen Euro haben Geldgeber in das Payment-Startup Xpay gesteckt, das hinter der Edelkreditkarte Legatus steht. Nun seien Investorengespräche geplatzt, heißt es. Das Unternehmen und der Insolvenzverwalter kämpfen seitdem um die Zukunft.
In der deutschen Startup-Szene ist das Fintech Xpay eher unbekannt, dabei soll es nach eigenen Angaben insgesamt 190.000 Kreditkarten herausgegeben haben. Das Unternehmen arbeitet als White-Label-Anbieter im Hintergrund: Die Edelkreditkarte Legatus hat es beispielsweise mit dem Banking-Anbieter Solaris herausgebracht. Auch die „Black & White“-Prepaidkarte zählt dazu. Ebenso gibt Xpay für andere Marken wie die Juwelierin Saskia Diez eigene Kreditkarten heraus. 50 Millionen Euro sollen Wagniskapitalgeber wie der schillernde Investor Christian Angermayer und Rose Park Advisors bereits in die Aufbauphase von Xpay investiert haben.
Doch nun musste das Unternehmen einen Rückschlag hinnehmen: Es hat vor wenigen Tagen Insolvenz angemeldet. Matthias Hofmann ist zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden. Grund für die Krise sei eine gescheiterte Finanzierungsrunde, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Der Gründer will nicht aufgeben
Xpay und mehrere Tochtergesellschaften haben demnach Insolvenz angemeldet. „Die operativ im Zentrum der Unternehmensgruppe stehende Tochtergesellschaft xPay Card Services GmbH (vormals: Die Kunden GmbH), die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) als E-Money-Agent nach dem Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) registriert wurde, ist nicht von der Insolvenz betroffen“, teilt Hofmann mit.
Der Sanierer will zusammen mit CEO Denis Raskopoljac weiter machen: „Unsere wesentlichen Dienstleister und Markenpartner haben bereits ihre Unterstützung für die Restrukturierung zugesagt.“ Die Gespräche mit Geldgebern würden bereits laufen. Xpay will die Kosten nun herunterfahren, „um für Investoren noch attraktiver zu sein“.