Wise-Produktchef Till Wirth (Foto: PR)

„Es werden nie alle N26-Kunden auch ein Wise-Konto eröffnen“ – Wise-Manager Till Wirth im FinanceFWD-Podcast

Seit etwas mehr als einem Jahr verantwortet der Deutsche Till Wirth beim britischen Geldtransfer-Service Wise die Produktentwicklung. Wie das Fintech neue Geschäftskunden erschließen will, welche Wachstumsmärkte er sieht und welches simple Modell dem Startup noch heute zu Grunde liegt, darüber hat er im Podcast gesprochen.

Er schaffte es aus dem hessischen Gießen über New York nach London – und wurde Manager eines der wichtigsten europäischen Fintechs. Till Wirth startete seine Karriere einst im Verlag seiner Familie und wechselte dann zu einer Bertelsmann-Tocher nach New York. Dann machte er seine ersten Schritte in der Paymentbranche, und zwar nicht bei einer Bank oder einem Fintech, sondern in einer Digitalisierungsabteilung der britischen Regierung.

Heute verantwortet Wirth die Produktentwicklung bei Wise. Das britische Fintech bietet über seine App Sofortüberweisungen über Ländergrenzen hinweg an und macht somit Branchenveteranen wie Western Union sowie den klassischen Banken Konkurrenz. Sein Geld verdient Wise dabei ebenfalls mit Transaktionsgebühren.

Neben dem Endkundengeschäft partnert das Fintech seit einigen Jahren auch mit anderen Banken und Fintechs, beispielsweise N26. Wirth widerspricht im Podcast der These, dass diese Kooperationen das eigene Geschäft kannibalisieren: „Wir würden es nie hinkriegen, dass alle N26-Kunden auch ein Wise-Konto eröffnen. Durch solche Partnerschaften erreichen wir am Ende also noch viel mehr Kunden.“

„Traditionelle Banken sind keine Tech-Unternehmen“

Im September ging Wise eine Kooperation mit dem Zahlungsdienstleister Swift ein. Das soll dem Fintech dabei helfen, sein Angebot auch an klassische Banken zu vertreiben. „Große, traditionelle Banken sind keine Tech-Unternehmen wie N26“, sagt Wirth. Daher seien Integrationen über API-Schnittstellen für diese Unternehmen oft schwierig. „An dieser Stelle hat die Zusammenarbeit immer gestockt.“

Das Swift-Netzwerk soll nun Abhilfe schaffen. Mehr als 11.000 Institute weltweit nutzen das System, um internationale Überweisungen abzuwickeln. Wise kann seine Services nun allen Swift-Mitgliedern ohne großen Integrationsaufwand anbieten. „Der große Unterschied zu den normalen Swift-Transaktionen ist aber, dass wir am Ende eine sofortige, lokale Auszahlung machen“, erklärt Wirth. Welche Banken in Zukunft mit Wise arbeiten werden, lässt Wirth indes offen.

Alles begann in einer Skype-Gruppe

Wise zählt heute zu den größten Fintechs weltweit – seine bescheidenen Anfänge fand das Startup vor mehr als zehn Jahren in einer Skype-Gruppe. Wirth erzählt, wie die beiden Gründer jeweils in Estland und England lebten und nach Wegen suchten, schneller und günstiger im anderen Land zu bezahlen. Schließlich fanden sie ihr eigenes Modell: „Statt das Geld wirklich herumzuschicken einigten sie sich, lokale Zahlungen für den anderen vorzunehmen und das ganze unter einander auszugleichen“, erzählt er. So musste das Geld also nie über Ländergrenzen verschickt werden. Im Kern sei das noch immer das Modell, wie Wise heute funktioniere, sagt Wirth.

Im Podcast spricht Wirth über seine Anfänge in der Fintechbranche, die Wachstumsmärkte von Wise und darüber, wie das Fintech das beste Zahlungsangebot bauen will.

Im FinanceFWD-Podcast spricht Wirth über…

… die Partnerschaft mit N26
… die Wachstumsmärkte von Wise
… die Konkurrenz im Zahlungsgeschäft
… wie Wise mit Swift neue Kunden gewinnen will

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