Wefox ist Sponsor bei dem Berliner Fußballverein Union Berlin (Bild: IMAGO / ZUMA Wire)

50-Millionen-Kredit: Wefox steht vor dem nächsten Funding

Exklusiv: Noch in diesem Jahr will Wefox-Gründer Julian Teicke mit seinem Versicherungs-Startup profitabel werden. Bis dahin braucht es nun noch einmal Geld: Wenige Monate nach einer Finanzierungsrunde verhandelt das Insurtech-Startup Wefox über eine Kreditlinie, wie Insider berichten.

Das Berliner Versicherungs-Startup Wefox sucht nach neuem Geld. Nach Informationen von Finance Forward steht es mit der Investmentbank JP Morgan vor einem Deal für eine Kreditfinanzierung über rund 50 Millionen Dollar. Das berichteten mehrere Insider. Die Bank kommentierte die Information nicht, Wefox reagierte auf eine Anfrage nicht. Bislang ist unklar, ob der Deal bereits unterschrieben ist.

Erst vor wenigen Monaten erhielt Wefox neue Investorengelder. Es war ebenfalls von rund 50 Millionen Dollar die Rede. Doch gleichzeitig rief das Unternehmen einen Weg zur Profitabilität aus. Dieser Strategiewechsel machte sich in den vergangenen Monaten bereits bemerkbar. Es gab Berichte über Entlassungen. Außerdem stellte das Versicherungs-Startup seinen sogenannten „Switch-Tarif“ ein.

Dabei wurden die Prämien der bestehenden Versicherung von Wefox automatisch um fünf Prozent unterboten. Über das Aus berichtete das Branchenmagazin Versicherungsbote – das Startup begründete den Schritt mit einer „Strategie zur Steigerung der Rentabilität“. Doch es braucht offenbar weiteres Geld, wie der mögliche Deal für eine Kreditlinie zeigt.

Zukäufe und Plattformgeschäft

Wefox dürfte damit auch nach weiteren Maklerunternehmen Ausschau halten, die es kaufen kann. Durch diesen Weg gelang das Wachstum in den vergangenen Jahren, wie Finance Forward und Capital Anfang des Jahres berichteten. Es war bislang fraglich, wie viel Technologie das Geschäft enthielt.

Zukünftig soll nun der Fokus auf einer „Plattform“ liegen, wie Gründer Julian Teicke öffentlich betont. Dadurch wolle man Versicherer, Makler und Kunden zusammenbringen. Der Start dieser Plattform – ein kostspieliges Projekt – sei mit einem baldigen Start anvisiert, heißt es intern. Mit nennenswerten Umsätzen aus dem Plattformgeschäft plant das Unternehmen allerdings erst in den kommenden Jahren.

Die ausführliche Recherche zu Wefox könnt ihr hier nachlesen: In den Texten „Wie Wefox mit einem fragwürdigen Deal sein Wachstum ankurbelte“ und „Ausgefuchst – Wefox und seine aggressiven Zukaufpläne“.