Investment von Szenestar Christian Reber – Urbyo meldet Insolvenz an
Das Berliner Immobilien-Startup Urbyo vermittelte Kaufobjekte an Anleger, an dem Unternehmen beteiligten sich eine Handvoll prominenter Startup-Köpfe. Für den Gründer ging es nun jedoch zum Amtsgericht.
Die Lage am hiesigen Immobilienmarkt bleibt angespannt – und bringt auch so manches Startup in der Branche in finanzielle Nöte. Beispiel: Urbyo. Am Mittwoch vergangener Woche meldete das Berliner Jungunternehmen Insolvenz an, wie aus Registerdaten hervorgeht. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Sven Kirchner bestellt.
Urbyo wurde 2021 gegründet und agiert als Marktplatz für den Handel mit Kaufimmobilien, mit dem Angebot richtet sich das Startup an Kapitalanleger. Diese können auf der Plattform passende Objekte finden, um die Abwicklung – von der Finanzierung bis zur Unterschrift des Kaufvertrags beim Notar – kümmert sich Urbyo selbst. Er wolle den Immobilienmarkt für alle zugänglich machen, „unabhängig von Vorerfahrung oder Kapital“, sagte Mitgründer Oliver Wulff damals über das Modell.
Deutscher Google-Manager beteiligt
Rückblickend erwischte das Startup damit einen denkbar schlechten Zeitpunkt. Die Zinswende 2022 und somit deutlich teureren Kredite dürften das Geschäft zuletzt stark belastet haben, wie das Unternehmen auf Anfrage auch bestätigt: „Die Anmeldung der Insolvenz unsererseits ist eine Vorsichtsmaßnahme“, erklärte Urbyo-Chef Oliver Wulff mit Verweis auf „vorübergehende Liquiditätsengpässe“. Er sei dennoch zuversichtlich, den Geschäftsbetrieb dauerhaft fortsetzen zu können. Forderungen und Umsatzaussichten würden die Verbindlichkeiten „um ein Vielfaches“ übersteigen, so Wulff.
An Urbyo hatten früh sich mehrere bekannte Szeneköpfe beteiligt, neben dem früheren Wunderlist- und Pitch-Gründer Christian Reber beispielsweise auch der June Fund, in dem Geld von Google-Vorstand Philipp Schindler steckt. Insgesamt flossen bislang rund fünf Millionen Euro in das Unternehmen.