Die Broker-App Trade Republic hat mit dem Ansturm zu kämpfen. (Bild: IMAGO / photothek)

Trade Republic hebt Aktien-Sperrung auf: „Wir entschuldigen uns“

Die Berliner Broker-App Trade Republic lässt ihre Kunden wieder mit den Aktien von Gamestop, AMC und Blackberry handeln. Am Donnerstag hatte es den Handel zwischenzeitlich ausgesetzt – und einen Shitstorm kassiert.

In einer Mail an seine Kunden hat der Broker Trade Republic am Freitagmorgen angekündigt, den Handel mit vielfach nachgefragten Aktien wie Gamestop, AMC oder Blackberry wieder zu öffnen. „Um die Stabilität des Handels für den Großteil des Marktes zu gewährleisten haben wir uns dazu entschlossen, Kauf-Orders bestimmter Aktien vorerst nicht mehr anzunehmen“, heißt es in der Mail, die Finance Forward vorliegt. Weiter schreibt die Firma: „Diese Beschränkung haben wir aufgehoben. Wir entschuldigen uns ausdrücklich für die vorübergehende Einschränkung Deiner Freiheit im Handel.“

Der Hintergrund der Sperrung war ein Ansturm von Kleinanlegern auf die schwächelnden Aktien. Sie wollten auf diese Weise erreichen, dass Hedgefonds, die auf fallende Kurse dieser Aktien gewettet haben, hohe Verluste erleiden. Der Kurs von Gamestop stieg zeitweise um 1.700 Prozent. Die bekannte Broker-App Robinhood sperrte darauf den Handel und zog viel Kritik auf sich – auch aus der amerikanischen Politik.

Trade Republic hatte am Donnerstagmittag mit technischen Problemen zu kämpfen und sperrte daraufhin den Handel am Donnerstagnachmittag – die Reaktionen in den sozialen Netzwerken waren heftig.

Gründer Christian Hecker sagte gegenüber Finance Forward, es sei „eine beispiellose Lage, gemessen an dem in verschiedenen sozialen Medien ausgelösten Hype dieser Aktien und ihrem realwirtschaftlichen Wert“. Man habe sich „die Entscheidung heute auch nicht leicht gemacht und werden die Lage eng monitoren. Ziel ist es schnellstmöglich in den Normalmodus zurückzukehren.“ Dies ist nun wenige Stunde später geschehen.

Hier lest ihr die ganze Nachricht:

„HALLO,

gestern war ein beispielloser Tag an den Kapitalmärkten. Hintergrund waren Massenbewegungen in einigen wenigen Aktien, welche ungesehene Belastungsgrenzen bei Handelsplatzpartnern zur Folge hatten. Um die Stabilität des Handels für den Großteil des Marktes zu gewährleisten haben wir uns dazu entschlossen, Kauf-Orders bestimmter Aktien vorerst nicht mehr anzunehmen.

Diese Beschränkung haben wir aufgehoben. Wir entschuldigen uns ausdrücklich für die vorübergehende Einschränkung Deiner Freiheit im Handel.

Als Broker stellen wir weitreichende Anforderungen an die Sicherheit, die Stabilität und das Risikomanagement unserer Plattform. Diese Maßnahmen bestehen zu Deinem Schutz als Kunde. Wir nehmen diese Verantwortung ernst und werden bei Bedarf Anpassungen vornehmen.

Die gestrige Entscheidung war für uns nicht einfach: Als Trade Republic stehen wir für den freien, einfachen und provisionsfreien Zugang zum Kapitalmarkt. Wir sind begeistert, dass auf diese Weise viele Millionen Menschen in Europa an den Börsen erstmals teilhaben können. Wir glauben dabei fest an die regelnde Kraft der Märkte und die Freiheit von Angebot und Nachfrage. Sicherheit und Zuverlässigkeit für unsere Kunden stehen dabei jedoch immer im Zentrum unseres Handelns.

Um es klar zu sagen: Trade Republic wurde gegründet, um eine andere Bank zu sein, die von Menschen für Menschen gebaut ist. Trade Republic unterhält keine Beziehungen zu sogenannten Hedge Funds. Der Handel erfolgt über die Börse in Hamburg und wird öffentlich reguliert.

Wir freuen uns sehr, dass Du Teil von Trade Republic bist und aktiv an dieser Debatte teilnimmst. Wir hören Deine Kritik und nehmen sie ernst. Sie ist unser Ansporn besser zu werden.

Vielen Dank!

DEIN TRADE REPUBLIC TEAM“