Neues Geldanlage-Startup Moniflo startet in Deutschland
Exklusiv: Das Team um den erfahrenen Gründer Georges Bock arbeitet an der Investment-App Moniflo, die nun mit einer Testphase loslegt. Später soll daraus eine „Neo-Stockexchange“ entstehen.
Georges Bock hat keine typische Gründer-Vita: 18 Jahre lang war er im Management der Wirtschaftsprüfungs-Firma KPMG in Luxemburg. Seit zwei Jahren arbeitet er nun unter dem Radar an Moniflo. Über die Investment-App will er nachhaltige Fonds anbieten. „Durch das Problem mit Greenwashing schauen die Nutzer immer stärker darauf, was sie da eigentlich kaufen“, sagt Bock.
Mit Filtern lassen sich einzelne Fonds finden, die zu den eigenen Präferenzen passen. „An der europäischen Diskussion über Gas und Atomkraft lässt sich ja schon ablesen, wie unterschiedlich die Meinungen sind“, sagt er. Ein weiterer Fokus liegt darauf, ein detailliertes Reporting für die nachhaltigen Produkte zu erstellen. In der Beta-Phase sollen 100 bis 200 Fonds auf der Plattform zu finden sein. Zum offiziellen Start dann 500 bis 1.000 Angebote, dann wird auch der richtige Handel möglich sein – bislang lassen sich die Funktionen nur testen. Eine Investment-Community soll ebenfalls entstehen.
Doch der Plan geht weiter. „Wir wollen langfristig zu einer Neo-Stockexchange werden und dafür eine Lizenz beantragen“, sagt Georges Bock. Er plant dafür eine eigene Lizenz zu beantragen, die in der Europäischen Union gerade eingeführt wurde und auf Blockchain-Basis funktioniert (DLT-MTF). Die Variante würde in Zukunft den Handel ohne Intermediäre über die Plattform ermöglichen. „Auf der Blockchain lassen sich die eigenen Transaktionen dann auch nachvollziehen“, sagt Bock, der auch Partner beim N26-Investor Ilavska Vuillermoz Capital ist. Für die Entwicklung hat Moniflo in der Vergangenheit 1,8 Millionen Euro von Business Angel eingesammelt. Das Fintech wird aber für die nächste Phase neue Investorengelder brauchen.