Mydealz-Gründer Fabian Spielberger im Gespräch mit Caspar Schlenk (Bild: FFWD)

„Bitcoin ist entweder wertlos oder ein vielfaches von dem wert, was wir heute sehen“ – Mydealz-Gründer Fabian Spielberger im Finance-FWD-Podcast

Mydealz-Gründer und Krypto-Experte Fabian Spielberger teilt in dieser Podcastfolge seine Sicht auf die großen Themen, die gerade die Tech- und Fintechwelt bewegen. Er spricht unter anderem über den aktuellen Bitcoin-Hype, die verpasste Chance der Traditionsbanken nach der Zinswende und darüber, was Chase in den USA seiner Meinung nach zur besten Spar-Kreditkarte macht.

Die Kryptobranche hat wieder Aufwind. Seit der lang erwarteten Genehmigung des Bitcoin-Spot-ETF in den USA schnellte der Kurs in die Höhe – in dieser Woche knackte er bereits den Euro-Höchststand. Das beobachtet auch Krypto-Experte und Mydealz-Gründer Fabian Spielberger. „Wir sehen, dass der Hypecycle um Krypto gerade wieder von vorne losgeht“, sagt er im Podcast. Es sei auch wieder die Zeit der Zocker, die in der Boom-Phase mit teils fragwürdigen Kryptoprodukten schnelles Geld verdienen wollen.

Die Zulassung des neuen Bitcoin-Spot-ETF sieht Spielberger als wichtigen Schritt in der Entwicklung der digitalen Währung. Nun haben auch große institutionelle Anleger und Family Offices einen sehr einfachen Zugang zur Krypto-Anlage. Und der Zulauf scheint aktuell überwältigend: mehrere Milliarden Dollar pro Woche sind dem amerikanischen ETF seit Start netto zugeflossen. „Es ist schon ziemlich verrückt, dass eine Währung, die von einer anonymen Person erfunden wurde, jetzt als digitales Gold bezeichnet wird“, sagt er.

Gleichzeitig bleibt die Frage offen, welche Rolle die älteste Kryptowährung künftig spielen wird. „In meiner Logik muss Bitcoin entweder wertlos sein oder sehr viel mehr, als er aktuell wert ist“, so Spielberger. „Der Anwendungsfall, den Bitcoin aktuell hat, ist nicht relevant.“ Gemeint ist, dass Bitcoin kaum für seine ursprünglichen entwickelten Zwecke als dezentrale Währung zum Einsatz kommt und dafür eher als Spekulationsobjekt dient. Es muss sich noch entscheiden, in welche Richtung sich das Nutzerverhalten jetzt entwickelt.

„Traditionelle Banken haben geschlafen“

Mit Pepper.com betreibt Spielberger weltweit Schnäppchenportale und hat einen geschärften Blick auf das aktuelle Konsumverhalten. Wonach suchen Käufer aktuell am meisten und wie sehen ihre Warenkörbe aus? „Zinsen sind gerade das absolute Nummer-Eins-Thema“, verrät er. „Und das wird sich so schnell auch nicht ändern.“ Auch um womöglich fallenden Zinsen etwa auf Tagesgeldkonten zuvorzukommen, würden viele noch schnell durch einen Wechsel profitieren wollen.

Auf der Finance-Forward-Konferenz im vergangenen Jahr sprach Spielberger noch von einer einmaligen Chance für Banken, im Zuge der Zinswende mit einem guten Angebot „Zinshopper“ anziehen zu können. „Leider haben die traditionellen Banken mal wieder geschlafen“, resümiert er heute. Selbst digitalere Player wie ING oder DKB hätten ihre Zinsen viel zu langsam weitergegeben. Damit hätten sie eine der wenigen Chancen der vergangenen zehn Jahre verpasst, wechselwillige Anleger zu überzeugen. Junge Neobanken wie Trade Republic dagegen hätten schnell reagiert und neue Kunden mit einem guten Angebot gelockt.

Warum Cashback-Angebote in den USA im Gegensatz zu Europa so gut laufen, was er über die Europa-Expansion der US-Digitalbank Chase denkt und was man von Shopping-Apps wie Temu oder Shein lernen kann, das erzählt Fabian Spielberger im Podcast.

Im FinanceFWD-Podcast spricht Spielberger über …

… das schwache Zinsangebot der Traditionsbanken
… Cashback-Angebote in den USA und Europa
… die Zukunftsaussichten der Neobanken
… den aktuellen Krypto-Boom

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