Die Gründer Valentin Gönczy, Jodok Betschart and Peder Broms (von links). Bild: PR

114 Millionen Dollar für Solar-Fintech Cloover

In Berlin entsteht ein neuer Hoffnungsträger: Das grüne Fintech Cloover, das Finanzierungen etwa für Solarpaneele anbietet, schließt ein größeres Funding ab und will vor allem in Deutschland wachsen. Der bekannte Investor Chris Sacca steigt mit seinem Fonds ein.

In einer Finanzierungsrunde erhält das Solar-Fintech Cloover insgesamt 114 Millionen Dollar. Rund eineinhalb Jahre nach Start holt die Firma den Wagniskapitalgeber Lowercarbon Capital an Bord, dahinter steht der Promi-Investor Chris Sacca. Der US-Geldgeber beteiligte sich schon an dem Fahrdienstleister Uber oder dem Zahlungsdienstleister Stripe. Die Altinvestoren 9900 Capital und QED, beides Fintech-Fonds, schießen ebenfalls Geld bei Cloover nach. Erst vor einigen Monaten schloss Cloover seine letzte Finanzierungsrunde ab, über die Finance Forward berichtete.

Bei der Finanzierungsrunde dürfte allerdings nur ein kleinerer Teil Eigenkapital sein, bei dem Rest wird es sich um eine Kreditlinie handeln, die das Geschäftsmodell möglich macht: Cloover arbeitet mit Handwerksbetrieben zusammen. Diese installieren Solarpaneele, Batteriespeicher oder Wärmepumpen – mithilfe von Cloover können sie ihren Kunden wiederrum Finanzierungslösungen anbieten. Zu den Leistungen bei dem Fintech zählen zinslose Ratenzahlungen, Leasing, Darlehen und eine Kombination aus den Finanzierungsformen.

100 Millionen an Finanzierungsvolumen in den kommenden zwölf Monaten

Die Firma mit schwedischen Wurzeln fokussiert sich mittlerweile stärker auf den deutschen Markt und hat ihren Hauptsitz in Berlin. Auf 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter soll das Team bis Ende des Jahres anwachsen. Mit 100 Partnerunternehmen arbeite Cloover bereits zusammen, darunter 4Panels, das ungefähr 2.000 Anlagen im Jahr verkauft und montiert.

Zurzeit wächst das Fintech stark, wie auch Personen aus dem Firmenumfeld bestätigen. In den kommenden zwölf bis 18 Monaten will das Startup ein Finanzierungsvolumen von 100 Millionen Euro erreichen. Bei den Kreditgebern handele es sich um deutsche Großbanken, die das Unternehmen allerdings nicht nennen darf. Die Expansionspläne bereitet das Unternehmen schon vor und evaluiert die Märkte Spanien, Frankreich und Großbritannien.

Wie funktioniert Cloover?

Im Vergleich zu einer normalen Kreditfinanzierung bekommen die Kunden die Darlehen sofort. Der Aufwand werde minimiert, heißt es. Wie die Solar-Startups übernimmt Cloover Garantien und Wartungsarbeiten. Gerade das Startup Enpal ist mit dem Mietmodell groß geworden, wie Cloover wirbt das Unternehmen mit einem Rundum-sorglos-Paket. Das grüne Unicorn steht in der Kritik, mit dem Mietmodell deutlich teurer als eine vergleichbare Kaufoption zu sein.

Auch Cloover argumentiert für die Finanzierungsform: „Das Mietmodell ist eine der Optionen, welche für gewisse Kunden mit hohem Anspruch an Flexibilität und Sicherheit passt.“ Es eigene sich etwa für Kundinnen und Kunden, den die Bonität fehlen würden.