Grenzgänger: Der ehemalige Chef der Börse Stuttgart, Alexander Höptner, ist seit einigen Jahren zur Schlüsselfigur in der deutschen Kryptoszene avanciert (Foto: [M] Allunity)

So läuft das Stablecoin-Projekt der DWS – jetzt mit Bafin-Lizenz

Der erfahrene Kryptomanager Alexander Höptner baut zurzeit das Stablecoin-Projekt AllUnity auf. Dafür hat er jetzt auch das Gütesiegel der deutschen Finanzaufsicht. Über die große Wette auf den Durchbruch und die Rolle von Firmen wie Amazon oder SAP dabei spricht er im Podcast.

Der schnelle Durchbruch bei Stablecoins könne jederzeit kommen, prophezeit der Kryptomanager Alexander Höptner. Die noch junge Form der Digitalwährung, deren Wert meist an den Dollar oder Euro gekoppelt ist, erlebt zurzeit einen regelrechten Hype. Verfechter wollen damit die Transaktionskosten bei Geldtransfers senken und die Geschwindigkeit der Zahlungen erhöhen. Noch wird der Markt praktisch von einem Duopol aus Tether und Circle beherrscht, deren Stablecoins an den Dollar gebunden sind. Aber diverse Großbanken und Kryptofirmen bereiten aktuell eigene Projekte vor. Höptner ist überzeugt: Die Stablecoins würden durchstarten, sobald etwa der Onlinehändler Amazon die digitale Währung einführe oder der Softwareanbieter SAP die neue Geldart für seine Firmenkunden integriere.

Höptner, einst Chef der Börse Stuttgart und inzwischen eine Schlüsselfigur der deutschen Kryptoszene, will dabei ganz vorn mitmischen. Er plant, zeitnah einen der ersten Euro-Stablecoins auf den Markt zu bringen. Dafür hat sein Unternehmen AllUnity prominente Partner an Bord geholt, etwa die Deutschen-Bank-Tochter DWS oder die Finanzfirmen Flow Traders und Galaxy. Mit dabei sind auch bekannte Köpfe wie der Kryptospezialist Simon Seiter oder der Solaris-Mitgründer Peter Großkopf.

Einen wichtigen Schritt kann Höptner jetzt verkünden: AllUnity erhält von der Finanzaufsicht Bafin eine Lizenz als sogenanntes E-Money-Institut – eine abgespeckte Banklizenz, die es erlaubt, den Stablecoin nach der europäischen Kryptoregulierung auszugeben. Es soll sich dabei um den ersten aus Deutschland heraus regulierten Stablecoin handeln. Der Name: EURAU.

Im Gegensatz zu vielen Krypto-Start-ups, die einen Bogen um Deutschland und die Finanzaufsicht Bafin machen, hat Höptner sich bewusst für eine Lizenz der strengen Aufsicht entschieden. Bislang habe er gute Erfahrungen mit den Aufsehern gemacht, erzählt er im Finance-Forward-Podcast.

Der Markt für Euro-Stablecoins ist bislang noch klein. Verglichen mit den Dollar-Coins sind die Volumina in der hiesigen Währung noch gering. Aber das, so die Wette von Höptner, könnte sich schnell ändern.

Wie sich AllUnity in dem umkämpften Markt abheben will – und was der CEO mit der Bafin-Lizenz vorhat, darüber spricht er im Podcast mit manager-magazin-Redakteur Caspar Schlenk.

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