Raisin-Managerin Katharina Lüth (Bild: PR).

„Durch die Krise der Silicon Valley Bank ist das Thema Einlagensicherung in den Fokus gerückt“: Raisin-Managerin Katharina Lüth im FinanceFWD-Podcast

Die Zinsplattform Weltsparen erlebt zurzeit einen Boom. Seit der Zinswende wächst Raisin, das Berliner Fintech-Unternehmen dahinter, stark und bringt es auf mittlerweile mehr als 40 Milliarden Euro an vermittelten Einlagen. Über den Ansturm, das Apple-Angebot und die neue Finanzierungsrunde spricht Managerin Katharina Lüth im Podcast.

Die Zinswende hat seit dem vergangenen Jahr schon so manchem Startup Probleme bereitet – der Fundingmarkt hat sich gedreht, die Zeit der großen Finanzierungen ist erst einmal vorbei und das Wachstum lässt nach. Doch es gibt wenige Ausnahmen, darunter das Berliner Fintech Raisin. Das Startup profitiert aktuell enorm von den gestiegenen Zinsen und ist auf Wachstumskurs. „Wir haben die Zinswende seit fast zehn Jahren herbeigesehnt“, erzählt die Raisin-Managerin Katharina Lüth im FinanceFWD-Podcast. Das Unternehmen vermittelt Tages- und Festgeld etwa über die Plattformen Weltsparen und Zinspilot. In den vergangenen Jahren waren die Angebote eher unattraktiv – das hat sich nun geändert.

Das Fintech wuchs Anfang des Jahres bei den Einlagen um zwei Milliarden Euro pro Monat (Finance Forward berichtete). Auch wenn sich das Wachstum seit Jahresbeginn etwas verlangsamt hat, betont die Managing Director: „Wir sehen im Vergleich zum letzten Jahr noch viel aggressiveres Wachstum und verwalten nun über 40 Milliarden an Einlagen und Investitionen.“

„Manche Banken kamen mit dem Ansturm nicht zurecht“

Während prominente Fintechs wie Klarna und N26 zuletzt ihre Teams verkleinerten, baut Raisin sein Team weiter auf. Muss es auch, „um mit dem neuen Wachstum mitzuhalten“, wie Lüth sagt. Zu den Wachstumsschmerzen gehörte in den vergangenen Monaten auch vermehrte Kundenkritik. Im März berichtete das Handelsblatt über zahlreiche Beschwerden auf der Bewertungsplattform Trustpilot. Offenbar gab es unter anderem Probleme bei den Auszahlungen. „Manche Banken kamen mit dem Ansturm nicht zurecht“, sagt Lüth dazu. „Als Folge haben wir einzelne Produkte vorübergehend von der Plattform genommen, bis die jeweiligen Banken ihre operativen Probleme gelöst haben“. Nun gebe es nur noch in Einzelfällen Störungen.

Das günstige Zinsumfeld hat mächtige Player auf den Plan gerufen. In den USA bietet Apple künftig ein Sparkonto an, für das das Unternehmen mit rund vier Prozent Zinsen wirbt – eine deutliche Kampfansage an andere Anbieter. Auch Raisin ist seit 2020 auf dem US-Markt aktiv. Lüth sieht das Konkurrenzangebot aber gelassen: „Prinzipiell sorgt es für Aufmerksamkeit für Zinsen und Sparen – und das ist gut“, sagt sie. „Wir sehen insbesondere in den USA einen starken Aufwind, da das Thema Einlagensicherung mit der Krise der Silicon Valley Bank deutlich an Prominenz gewonnen hat.“

Neues Funding für den Wachstumskurs

Der Aufwind des vergangenen Jahres hat wohl auch zur jüngsten Funding-Runde des Fintechs beigetragen. 60 Millionen Euro sammelte Raisin Anfang diesen Jahres ein (Finance Forward berichtete). Warum sammelte das Fintech mit dem Rückenwind keine hörere Summe ein? Raisin gibt sich genügsam. „Wir brauchten kein weiteres Geld“, sagt Lüth. „Wir sind bereits seit einigen Monaten profitabel – das Geld dient der reinen Wachstumsbeschleunigung“, sagt sie im Podcast. „Uns war wichtig, dass wir das aufgenommene Kapital auch sinnvoll investieren können“.

Über das massive Wachstum von Raisin, ihre Zinsprognose für 2023 und die Konkurrenz auf dem Investitionsmarkt spricht Katharina Lüth im Podcast.

Im Finance-FWD-Podcast spricht Lüth über …

… die Auswirkungen der Zinswende
… die Kunden-Demografie von Raisin
… die Beschwerdewelle der Raisin-Kunden
… ihre Zinsprognose für 2023
… mögliche Produkterweiterungen
… Raisins jüngste Funding-Runde

Den FinanceFWD-Podcast gibt es auch bei Spotify oder iTunes. Wenn euch das Format gefällt, freuen wir uns über eine positive Bewertung!