Pliant-Gründer Fabian Terner und Malte Rau (rechts). Bild: PR

Kredite in elf Währungen: Pliant kooperiert mit Fintech-Volksbank

Exklusiv: Die im Fintech-Markt umtriebige Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank gewinnt einen weiteren Partner. Das Bankhaus kooperiert mit dem Firmenkreditkartenspezialisten Pliant. Dabei führt das Fintech jetzt Fremdwährungskredite ein – und erweitert den eigenen Kreditrahmen bei der Volksbank auf 200 Millionen Euro.

Erst vor wenigen Tagen hatte Ralf Magerkurth die Pläne angekündigt: „Wir haben die Absicht, weiter zu wachsen“, sagte der Chef der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank (VVRB) im Finance-Forward-Podcast über sein Ziel, verstärkt mit Finanz-Startups zusammenzuarbeiten. Nun folgt schon die nächste Partnerschaft: Das Bankhaus kooperiert künftig mit Pliant, einem Fintech-Spezialisten für die Ausgabe von Firmenkreditkarten.

Pliant-Kunden könnten somit Kredite erstmals in verschiedenen Währungen erhalten – nicht nur in Euro, sondern auch in US-Dollar, Britischem Pfund oder Schweizer Franken. Insgesamt sind es elf Währungen. Dadurch sollen Währungsschwankungen und hohe Wechselkursgebühren entfallen. Eine entsprechende E-Geld-Lizenz zum Betrieb solcher Finanzgeschäfte hatte sich Pliant vor rund einem Jahr gesichert. Für das Berliner Finanz-Startup hat die Partnerschaft mit der Volksbank auch finanzielle Vorteile: Der Kreditrahmen, den Pliant an Kunden weiterreichen kann, erhöhe sich auf insgesamt 200 Millionen Euro. Pikant: Eigentlich kooperiert Pliant mit dem Konkurrenten Varengold, der sogar am Unternehmen beteiligt ist – doch zuletzt mit Problemen zu kämpfen hatte.

Signal an die Konkurrenz

„Die Zusammenarbeit mit der VVRB ist ein großer Schritt für uns, während wir in neue Märkte expandieren“, wird Pliant-Gründer Malte Rau in einer Mitteilung zitiert. Durch die Erweiterung der Refinanzierungsoptionen mit externen Partnern sei man „der erste digitale Kartenanbieter, der Multiwährungs-Kreditlinien anbieten kann“, so Rau. Das Geschäft mit Firmenkreditkarten ist umkämpft. Besonders in Deutschland drängten in den vergangenen Jahren diverse Fintech-Anbieter in den Markt. Neben Pliant sind hierzulande beispielsweise Payhawk, Pleo und Spendesk aktiv.

Zuletzt hatte sich Pliant, das 2020 von Malte Rau und Fabian Terner gegründet wurde, jedoch eine starke Marktposition erarbeitet. Im Frühjahr erhielt das Finanz-Startup weitere 18 Millionen Euro von Geldgebern, der US-Onlinebezahldienst Paypal stieg ein. Dazu verkündete das Unternehmen im Juni eine große Partnerschaft mit der Commerzbank.