Paypal-Angreifer der Banken: Giropay soll abgeschaltet werden
Mit Paydirekt und der dazugehörigen Bezahlmethode Giropay wollten die deutschen Banken sich gegen den mächtigen US-Bezahldienst Paypal behaupten, doch die Nutzerzahlen blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Nun soll der Dienst endgültig abgeschaltet werden.
Die vielen Kunden aus Onlineshops bekannte Bezahlmethode Giropay wird offenbar abgeschaltet. Dies melden das Branchenportal Finanz-Szene.de und Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Finanzkreise. Demzufolge planen die Gesellschafter der Betreibergesellschaft Paydirekt, an der die größten deutschen Banken beteiligt sind, den Dienst zum Jahresende einzustellen.
Eine offizielle Bestätigung für das Aus gibt es noch nicht. Eine Sprecherin erklärte am Montag auf Anfrage gegenüber Finanz-Szene lediglich, es gebe aktuell „Abstimmungen auf Gesellschafterebene zur Zukunft von Giropay respektive der Paydirekt GmbH als Betreibergesellschaft.”
Neuer Bezahldienst vor dem Start
Überraschend kämen die Pläne indes nicht. Einerseits ist bereits für Ende Juni der Start von Wero geplant, ein Payment-Wallet der ebenfalls bankeneigenen “European Payments Initiative” (EPI). Finanz-szene.de zufolge könnten hiesige Banken ihren eigenen Bezahldienst nun zugunsten des länderübergreifenden Projekts aufgeben. Andererseits konnten sich weder Giropay noch Paydirekt im Markt durchsetzen.
Paydirekt ging ursprünglich 2015 an den Start, mit dem Ziel, sich gegen den mächtigen US-Bezahlanbieter Paypal zu behaupten. Für das Projekt zusammengetan hatten sich unter anderem Deutsche Bank und Commerzbank. Trotz hoher finanzieller Investitionen blieben die Nutzerzahlen jedoch weit hinter den Erwartungen zurück. 2020 wurde Paydirekt schließlich mit Giropay verschmolzen und unter der Marke Giropay fortgeführt. Ebenfalls ohne nachhaltigen Erfolg, wie sich nun zeigt.