Stiftung Warentest: Keine höheren Spreads bei Neobrokern
Verdienen Neobroker vor allem darüber Geld, dass sie höhere Spreads als traditionelle Anbieter verlangen? Die Stiftung Warentest hält das für eine unbegründete Vermutung – bis auf ein paar Ausnahmen.
Es ist einer der häufigsten Kritikpunkte an Trading-Apps wie Smartbroker oder Trade Republic: Sie würden ihr Geld an einer größeren Handelsspanne zwischen An- und Verkaufspreis von Aktien oder ETFs verdienen. Denn im Gegensatz zu ihren traditionellen Konkurrenten verlangen die Neobroker kaum Gebühren für ihre Trades – in der Branche glauben deshalb einige an eine alternative Einnahmequelle.
Eine Untersuchung der Stiftung Warentest räumt mit dieser Annahme zu den sogenannten Spreads nun auf. „Als unbegründet erwies sich die Befürchtung, dass die Gebührenfreiheit durch eine größere Handelsspanne beim Kauf und Verkauf einhergeht“, heißt es in dem Bericht. „Bei bekannten Aktien oder ETFs entdeckten wir keine nennenswerten Aufschläge gegenüber dem Xetra-Handel der deutschen Börse.“ Das gelte zumindest solange, wie auch der Xetra-Handel geöffnet ist, also werktags von 9 bis 17.30 Uhr.
Zu Zeiten, an denen traditionelle Handelsplätze geschlossen sind, müssten Anleger allerdings „auf höhere Handelsspannen gefasst sein“, heißt es. „Dadurch kann ein Aktien- oder ETF-Kauf teurer werden“. Und: Bei exotischen Aktien, Branchen- oder Länder-ETFs sowie bei speziellen Zertifikaten würde es vereinzelt „sehr hohe Spreads“ geben.