N26-Gründer verpfändet Tausende Anteile für Kredit
Für einen Bankkredit bei der Schelhammer Capital Bank will der N26-Gründer Maximilian Tayenthal knapp zwei Prozent der Aktien der Berliner Neobank beleihen. Ein Schritt, der bei Startups selten öffentlich wird. Was ist bekannt?
Maximilian Tayenthal holt sich einen Kredit. Aus diesem Grund wird der N26-Mitgründer an Teil seiner Aktien an der Neobank verpfänden und soll dafür ein Darlehen bei der Österreicher Privatbank Schelhammer Capital Bank AG erhalten, wie aus der Einladung zu einer „außerordentlichen Hauptversammlung“ Anfang Juli hervorgeht. Der Schritt soll ihm an dem Termin genehmigt werden. Es handelt sich um knapp 3.000 Stückaktien und damit rund zwei Prozent der Anteile von N26.
Welchen Wert hat das Aktienpaket?
Nahe liegt, dass sich der Bankmanager mit dem Geld an weiteren Startups beteiligt oder andere Investments tätigt – er zählt zu den aktivsten deutschen Business Angels. Zu seinem Portfolio gehören Aitme, einem Startup, das Roboter für Küchen entwickelt, das Banking-Startup Upvest oder der Geldanlage-App Beatvest. Auch bei der mittlerweile insolventen Altersvorsorge-App Vantik war der 42-Jährige als früher Geldgeber mit dabei – in einen Berliner Musikclub hat er ebenfalls investiert. 22 Beteiligungen sind für seine Gesellschaft Tayenthal Ventures UG eingetragen.
Spannend ist die Frage, welche Darlehssumme Tayenthal für die Anteile von der Bank erhält. Auf dem Papier wäre das Aktienpaket bei der letzten Finanzierungsrunde grob 180 Millionen Dollar wert gewesen. Damals lag der Firmenwert nach eigenen Angaben bei neun Milliarden Dollar. Doch vor einigen Wochen gab es die Berichte der Financial Times, dass der N26-Investor Allianz X nach Käufern für einen Teil seiner N26-Shares suche – zu einer Bewertung von nur noch grob drei Milliarden Dollar. In diesem Fall wäre der Wert der Anteile bei 60 Millionen Dollar zu suchen. Der tatsächliche Wert, den die Bank als Sicherheit akzeptiert, dürfte allerdings noch niedriger liegen.
Insgesamt gehören Tayenthal noch rund 9,5 Prozent an dem Unternehmen – durch sogenannte Liquidiations-Präferenzen dürften bei einem Börsengang oder Verkauf allerdings spätere Geldgeber erst einmal ihr Geld sehen, bevor die Gründer und frühen Investoren ihren Gewinn erhalten.