Klarna-Gründer und CEO Sebastian Siemiatkowski (Bild: PR).

Vor Börsengang: Klarna schließt Partnerschaft mit Payment-Anbieter Nexi

Exklusiv: Das schwedische Zahlungs-Fintech Klarna erweitert seine Reichweite in Europa. Künftig wird es prominent im Händlernetzwerk der italienischen Zahlungsplattform Nexi platziert – und schielt damit auf eine Umsatzsteigerung vor dem Börsengang. Es entsteht zudem eine Konkurrenz mit dem deutschen Anbieter Ratepay, der zu Nexi gehört.

Vor dem bald geplanten Börsengang kündigt Klarna eine weitere strategische Partnerschaft an: Künftig kooperiert das schwedische Fintech mit der italienischen Zahlungsplattform Nexi, wie beide Firmen mitteilen. Nexi, eines der größten Zahlungsdienstleister Europas, bietet seinen Händlern dadurch ab sofort Klarnas Zahlungsprodukte, darunter das charakteristische „Buy now, pay later“-Angebot, als Zahlungsoptionen in ganz Europa an. Mehr noch: Klarna werde „automatisch als Standardoption im Nexi-Checkout aktiviert“, heißt es seitens der Unternehmen.

Nexi ist in mehr als 25 Ländern aktiv. Das börsengelistete Unternehmen bietet Händlern und Finanzinstituten eine Vielzahl an Zahlungslösungen an – etwa Zahlungsabwicklung, Kartenterminals und Kreditkarten. Mehr als zwei Millionen Händler und über 1.000 Finanzinstitute zählt es laut eigenen Angaben als Kunden. 2023 machte das Unternehmen rund 3,4 Milliarden Euro Umsatz und damit 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Ebitda-Marge lag bei 52 Prozent – trotzdem schloss der Konzern das Geschäftsjahr aufgrund einer Abschreibung mit einem Verlust von knapp einer Milliarde Euro ab.

Der Zusammenarbeit war eine Pilotphase in Nordeuropa vorausgegangen – nun startet sie europaweit. Pikant an dem Deal: Das Klarna-Angebot könnte künftig mit Ratepay konkurrieren, das 2021 über eine Fusion mit der dänischen Nets-Gruppe in den Besitz von Nexi gelangte – zumindest im DACH-Raum. Für Klarna dürfte sich die Kooperation auszahlen. Durch Nexi bekommt die Produktpalette der Schweden deutlich mehr Reichweite. Das dürfte die Zahl der Transaktionen – aktuell laut Unternehmenswebsite mehr als 2,5 Millionen pro Tag – weiter steigern und das Standing des Anbieters im europäischen Markt festigen.

Es ist für das Payment-Unicorn die dritte Partnerschaftsmeldung innerhalb weniger Wochen. Im Januar vertiefte das Unternehmen seine Geschäftsbeziehungen mit dem Zahlungsabwickler Stripe und erreicht auch über diese Plattform nun mehr Händler. Im 4. Quartal 2024 habe dies Kooperation bereits zu einer Verdopplung der Händlerzahl geführt, die Klarna erstmals einsetzten, heißt es. Im Februar gab das Unternehmen eine ähnliche Kooperation mit der Händlerplattform von JP Morgan Payments bekannt.

In Vorbereitung auf den Börsengang dürften die Maßnahmen dazu beitragen, Klarnas Attraktivität für potenzielle Investoren zu steigern und die Unternehmensbewertung zu verbessern. Analysten schätzen, dass Klarna beim IPO mit 15 bis 20 Milliarden Dollar bewertet werden könnte. Zuletzt berichtete die Financial Times, dass das öffentliche Listing bereits im April erfolgen könnte.