Neustart bei Cure Finance – Gründer kauft sein Fintech zurück
Exklusiv: Wegen eines Geldgebers, der nicht zahlte, musste das Fintech Cure Finance Insolvenz anmelden. Nun hat Gründer Martin Buhl das Unternehmen aus der Insolvenz gekauft und will mit der Software für Heilberufe weitermachen.
Ein neuer Käufer ließ sich für den insolventen Fintech-Anbieter Cure Finance nicht finden. „Es gab mehrere aussichtsreiche Gespräche unter anderem mit großen Banken und Finanzdienstleister“, sagt Gründer Martin Buhl im Gespräch. Doch letztlich kam es nicht zu einem Deal. „Am Ende blieben noch wenige Tage Zeit, als mich der Insolvenzverwalter gefragt hat, ob ich die verbleibenden Assets nicht selbst kaufen will“, so Buhl. Er habe demnach Software, Kunden, Website und Marke übernommen. Zum Preis will er sich nicht äußern. Buhl wird mit einem Team von vier Personen nun weitermachen.
Cure Finance funktioniert als Open-Banking-Produkt. „Ärzte und Zahnärzte können ihre Konten mit Cure verbinden und erhalten dann umfangreiche Analysen zu ihrer Situation“, sagt Buhl. Das kann etwa eine Prognose für die Steuerzahlungen oder zur eigenen Liquidität sein. „Wir sehen uns nicht als Apobank-Angreifer, sondern als Software-Anbieter – auch für Banken“, sagt Buhl. Die Geldhäuser könnten die Situation ihrer Arztkunden mithilfe der Cure-Software analysieren und zum Beispiel passende Leasing-Produkte vertreiben oder ein eigenes Konto darum entwickeln.
Das Produkt will Buhl über Berater, aber auch als White-Label-Lösung an Banken vertreiben. Ursprünglich hatte das Unternehmen auch vor, Konten bei Solaris einzuführen – dies wurde allerdings nicht umgesetzt. Zu den Kundenzahlen macht das Fintech keine Angaben. Im November und Dezember wolle sich Cure Finance dann auch wieder auf die Suche nach neuen Geldgebern für das Geschäft machen, kündigt Buhl an.