Check24-Gründer kommt zur FinanceFWD-Konferenz
Henrich Blase ist einer der erfolgreichsten deutschen Digital-Gründer. Mit seiner Vergleichsplattform Check24 hat er sich gegen alle Konkurrenten durchgesetzt – und einen Platzhirsch aufgebaut, der in der ganzen Finanzbranche gefürchtet wird. Über diesen beispiellosen Aufstieg spricht er auf der Finance-Forward-Konferenz am 18. Mai in Hamburg.
Ein Unicorn jagte in den vergangenen Jahren das nächste. 2021 haben es eine ganze Reihe deutscher Startups geschafft, die Milliardenschwelle ihrer Firmenbewertung zu überspringen. Allein in der deutschen Fintechbranche gibt es sechs dieser Einhorn-Startups, darunter N26 und die Solarisbank. Der Unicorn-Boom war das bestimmende Thema, die nächsten großen Börsengänge in den kommenden zwei Jahren wurden bereits durchdekliniert. Ein großes Digital-Unternehmen taucht in den Übersichten derweil nur selten auf: das Vergleichsportal Check24.
Der Hidden Champion mit Hauptsitz in München hat nie die großen Finanzierungsrunden eingesammelt, ihm ist das Kunststück gelungen, ohne große und aufmerksamkeitserregende Fundings über die Jahre stark zu wachsen. Den beiden Gründern gehört immer noch ein Großteil ihres Unternehmens. Abseits der omnipräsenten Werbekampagnen agieren Check24 und seine Gründer ohnehin eher im Hintergrund. Ein seltener Blick hinter die Kulissen gelang Finance Forward und Capital Anfang 2020 in einer Geschichte mit dem Titel „Schreck24“.
Zukunft des Bankings mit Big Techs
Eine Ausnahme wird er am 18. Mai machen, dann tritt er auf der Finance-Forward-Bühne auf. Im Gespräch mit Redakteur Caspar Tobias Schlenk wird Henrich Blase über den Aufstieg von Check24 und seine Marktstellung sprechen. Außerdem soll es darum gehen, wie er die Zukunft der Banken- und Versicherungsbranche sieht. Als Chef eines Vergleichsportals, das beispielsweise Kfz-Versicherungen und Bankkonten im großen Stil vermittelt und seit 2020 auch eine eigene Banklizenz besitzt, verfolgt er die Branche genau.
Außerdem diskutieren wir mit dem Check24-Gründer über die Konkurrenz der Big Techs wie Amazon, Google und Apple. Welche Rolle spielen sie künftig in der Finanzbranche? Und wie können sich hiesige Startups gegen mächtige Plattformen durchsetzen?
So beschrieb Finance Forward Blase Anfang 2020:
„Der Architekt des Unternehmens ist Henrich Blase, ein Volljurist, promovierter Betriebswirt und passionierter Tennis- und Fußballspieler. Bei der Beratungsfirma Bain lernte Blase Ende der 90er-Jahre den Wirtschaftsingenieur Eckhard Juls kennen, mit dem er 1999 ein Vergleichsportal für Kfz-Versicherungen gründete. Die Anfangszeit lief schleppend, kaum jemand wollte Versicherungen im Netz kaufen. 2004 drohte gar die Pleite. Erst als sich schnelles Internet in der Breite durchsetzte, gewann auch der Online-Versicherungsvertrieb an Fahrt, und Check24, wie die Firma seit 2008 heißt, war ganz vorne mit dabei. In der Folge expandierten Blase und Juls in immer diversere Versicherungsbereiche, später folgten Finanzprodukte, Strom- und Gasverträge und vieles mehr.
Sehr hart sei der Wettbewerb gewesen, sagte Blase 2015 bei einem seiner seltenen öffentlichen Auftritte. Im blütenweißen Hemd und ohne Sakko tigerte er über die Bühne einer Berliner Investorenkonferenz und dozierte zehn Minuten lang in deutsch gefärbtem Englisch über Check24. Eine Folie überschrieb er mit „Deads along the road“: Gemeint waren die zahlreichen namhaften Konkurrenten, die sich an Angriffen gegen Check24 versucht hatten und allesamt gescheitert waren, von der Deutschen Bank und HUK-Coburg, die jeweils dreistellige Millionenbeträge in eigene Vergleichsportale investiert hatten, über Goldman Sachs bis zum britischen Marktführer Moneysupermarket. Im Jahr 2020 wirkt der Spitzenplatz von Check24 nahezu unangreifbar. Joonko, ein ambitioniertes Konkurrenzprojekt des Berliner Fintech-Inkubators Finleap und des chinesischen Versicherungsriesen Ping An, musste gerade nach nur einem Jahr schon wieder aufgeben. Der ärgste Konkurrent Verivox, hinter dem Prosiebensat1 und der Finanzinvestor General Atlantic stehen, schwächelt seit Längerem, schraubte zuletzt seine Investitionen zurück und will sich nun auf den Bereich Energie konzentrieren.“
Weitere Hintergründe erfahrt ihr am 18. Mai bei uns auf der Finance-Forward-Konferenz.