Check24 expandiert nach Österreich
Exklusiv: Das Vergleichsportal Check24 fokussierte sich lange auf den Heimatmarkt Deutschland. Anfang 2020 startete die Münchner Firma in Spanien – und hat nun weitere Expansionspläne in Europa.
Für jede kleinste Kooperation gibt es eine eigene Pressemitteilung – so funktioniert die Kommunikations-Strategie von vielen gehypten Startups. Das Vergleichsportal Check24 geht einen anderen Weg. Seine Firma würde sich weniger auf das „Ankündigungsmanagement“ fokussieren und stärker auf das „tatsächliche Umsetzen“, sagte Check24-Gründer Henrich Blase bei einem seiner seltenen öffentlichen Auftritte auf der Finance-Forward-Konferenz. Da der Aufstieg des Unternehmens ohne fremdes Geld gelang, müsse er sich nicht „ständig präsentieren“, um Kapitalgeber zu überzeugen.
Die Gesellschaften sind bereits gegründet
In Wien hat die Firma bereits zwei Gesellschaften gegründet und sucht gerade nach Personal. In den Stellenbeschreibungen hält das Vergleichsportal nach Spezialisten für einen Kreditvergleich Ausschau. Außerdem deutet die „CHECK24 Vergleichsportal Reise Österreich GmbH“ darauf hin, dass es zum Start auch Reiseangebote geben wird.
Anfang 2020 war Check24 schon geräuschlos nach Spanien gegangen. Es war der erste Schritt außerhalb des Heimatmarktes. Hierzulande ist das Unternehmen Marktführer und hat das Vergleichsportal Verivox hinter sich gelassen. Auch mehrere Angriffsversuche zuletzt von dem Finleap-Projekt Joonko scheiterten.
Nun plant Check24 auch stärker den Schritt über die Ländergrenzen hinweg. Man wolle in den kommenden fünf Jahren in „mehreren europäischen Ländern“ vertreten sein, so Blase auf der Bühne. Die USA würden in den kommenden Jahren noch nicht auf der Expansionsliste stehen.
Expansionsziele in Südeuropa
Bei der Expansion will Check24 möglicherweise für die unabhängig agierenden Landesgesellschaften auch fremde Partner oder Geldgeber an Bord holen, um das Wachstum zu beschleunigen, sagt Blase. Die Firma sei allerdings noch im Experimentier-Status. Die Wettbewerbslage sei in Frankreich, Italien und Spanien weniger intensiv als etwa in Großbritannien und den skandinavischen Ländern, so der Gründer. Die Länder in Südeuropa seien die besseren Expansionsziele, um anzugreifen.