Das Gründerteam von Auxmoney: Raffael Johnen (links), Philip Kamp, Philipp Kriependorf (Bild: PR)

Nach 150-Millionen-Runde von Auxmoney: Wie hoch liegt die Bewertung?

Die Kreditplattform Auxmoney sammelte vor wenigen Wochen insgesamt 150 Millionen Euro ein, der Private-Equity-Investor Centerbridge übernahm die Mehrheit am Unternehmen. Auszüge aus dem Handelsregister geben nun Hinweise auf die Unternehmensbewertung.

Anfang September verkündete die Kreditplattform Auxmoney eine Mega-Runde: 150 Millionen Euro flossen in das weitere Wachstum der Firma. Doch es war keine klassische Finanzierungsrunde – der neue Investor, die Private-Equity-Gesellschaft Centerbridge, hält nach der Finanzierungsrunde die Mehrheit am Unternehmen (61 Prozent).

Eine wichtige Frage blieb bislang offen: Mit welcher Summe wird die Kreditplattform von seinem neuen Investor bewertet? Rein rechnerisch würde dieser Wert auf Grundlage von kürzlich veröffentlichten Handelsregister-Auszügen bei 240 Millionen Euro liegen, inklusive der investierten 150 Millionen Euro. Doch aus dem Umfeld des Unternehmens heißt es, der Deal sei anders strukturiert – und deswegen stimme der Wert nicht. Vermutlich dürfte die aktuelle Bewertung im Bereich zwischen 240 und 300 Millionen Euro liegen.

Typischerweise kümmern sich Private-Equity-Investor darum, das Management einer Firma durch zusätzliche Anteile zu beteiligen, heißt es von mehreren Experten. Die Unternehmensführung soll dadurch weiter den Anreiz haben, den Wert der Firma in den kommenden Jahren massiv zu steigern. Obwohl es sich auf dem Papier um einen Exit handelt, hat das Gründerteam die Chance, sich in den kommenden Jahren weiter zu beweisen.

Der Deal bringt Auxmoney noch nicht in die Nähe einer Milliarden-Bewertung wie beispielsweise N26 und Klarna – trotzdem ist der Wert beachtlich. Denn mehrere Konkurrenten erwischte es infolge der Coronakrise in den vergangenen Monaten. Der Börsenkurs von großen Plattformen wie Lending Club und Funding Circle hat sich seit Monaten nicht erholt. Funding Circle hat sogar sein Deutschland-Geschäft fast eingestellt. Der Marktwert des börsennotierten Frankfurter Anbieters Creditshelf sank zuletzt auf etwa 60 Millionen Euro; und die lettische Plattform Mintos, einer der größten Anbieter in Europa, kam bei einer Crowd-Finanzierung vergangene Woche auf eine Bewertung von 68 Millionen Euro – trotz hoher Nachfrage.