Achtung, Betrüger! Finanzautor Marc Friedrich warnt seine Community in einem Video auf seiner Homepage vor Abzocke und zeigt auch Fake-Posts. (Foto: marc-friedrich.de)

Anlegerbetrug – so funktioniert die WhatsApp-Masche mit den Fake-Influencern

Betrüger versprechen mit Fakeprofilen von Finanzinfluencern wie Marc Friedrich grandiose Renditen. Über WhatsApp drehen sie den Opfern dann vermeintliche Geheimtipp-Aktien an. Einblicke in ein perfides Pump-and-Dump-System.

Eigentlich wollte der Pfarrer einer Gemeinde in Norddeutschland seine Gewinne am Aktienmarkt für wohltätige Zwecke einsetzen. Aus dem Verkauf seines Elternhauses hatte der 62-Jährige plötzlich viel Geld übrig und suchte nach Möglichkeiten, es gewinnbringend anzulegen. Dabei stieß er auf Instagram auf eine Anzeige mit einem Foto des Finanzinfluencers Marc Friedrich (49), die ihm genau das versprach. Er müsse nur einer WhatsApp-Gruppe beitreten und den Anweisungen folgen. Dass es ein Betrug war und dass er nie mit dem echten Marc Friedrich zu tun hatte, merkte der Pfarrer zu spät. Am Ende war fast sein ganzes Geld weg.

Es sei ihm unangenehm, auf so eine Betrugsmasche hereingefallen zu sein, sagt er im Gespräch mit dem manager magazin. 135.000 Euro steckte er aufgrund der Empfehlung in eine Aktie. Ein anderer Anleger verlor sogar 400.000 Euro. „Es war eine Kombination aus Blödheit und Gier“, sagt der Inhaber eines Handwerksbetriebs in Bayern. „Ich war zunächst über 40.000 im Plus, da schaltet man das Denken komplett aus.“ Für beide Männer, deren Namen der Redaktion bekannt sind, ist es zu spät. Doch sie möchten mit den Details ihres Falles andere vor den Gefahren warnen.

Denn sie sind nicht die Einzigen. Mit Werbeanzeigen auf Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram oder X locken Betrüger Anlegerinnen und Anleger in WhatsApp-Gruppen. Sie täuschen dabei in Fotos, gefälschten Videos und Posts vor, eine prominente Person aus der Finanzwelt zu sein: der Finanzinfluencer Marc Friedrich eben oder der aus dem Fernsehen bekannte Techinvestor Frank Thelen (49) oder der Geldanlage-Autor Dirk Müller (56). Mit dieser Fake-Identität bringen sie die Opfer dann dazu, zu bestimmten Zeitpunkten relativ unbekannte Aktien zu kaufen. Dadurch steigt der Kurs, die Betrüger machen Kasse – und der Wert der Aktien fällt ins Bodenlose. Es ist ein perfides Pump-and-Dump-System.

Die ganze Geschichte lest Ihr beim manager magazin.