Gerade Trading-Apps haben in der Krise zugelegt (Bild: Elly Brian/Unsplash)

Fintech-Apps erleben starkes Wachstums bei Installationen und Nutzung

Eine neue Auswertung zeigt: Banking- und Payment-Apps konnten 2020 bei den Installationen stärker zulegen als Gaming und E-Commerce. Zusätzlich verwenden die Nutzer ihre Finanz-Apps häufiger – allerdings immer nur kurz.

Im Jahr der Pandemie haben Millionen Menschen Fintech-Apps für sich entdeckt, die Installationen sind 2020 um 53 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Das ergibt eine Auswertung des App-Analyse-Startups Adjust von weltweit 2.000 Apps. Die Kategorie ist beispielsweise stärker gewachsen als Spiele, der Online-Handel legte bei den Apps nur um sechs Prozent zu. Die beiden Segmente waren allerdings vor der Pandemie schon größer.

In allen Kategorien stiegen die App-Installationen besonders während des ersten Lockdowns. Gerade im Bereich der mobilen Spiele flachte das Interesse im Laufe des Jahres wieder ab. Anders bei den Banking- und Fintech-Apps, dort stieg das Interesse im Juli wieder. Vor allem der Boom der Trading-Apps ist für den Anstieg verantwortlich. Zusätzlich stieg die Anzahl der Sessions im Laufe des Jahres, also wie häufig eine App geöffnet wird. Absolute Werte lassen sich aus der Auswertung von Adjust nicht ablesen. Trotzdem geben sie einen Aufschluss über die Entwicklungen.

Fintech-Apps gelingt es derweil nicht, die Nutzer lange in der App zu halten. Eine durchschnittliche Zeit liegt zwischen drei und fünf Minuten pro Session, wie es in der Auswertung heißt. Dies liegt deutlich hinter den anderen Kategorien. Es passt zu dem Verhalten, dass Nutzer nur kurz die Kurse ihrer Kryptowährungen oder Aktien überprüfen. Langfristig muss es gelingen, die Nutzer auch länger in der App zu halten. Dafür arbeiten viele Fintech-Anbieter an zusätzlichen Features.

Im Vergleich zu anderen App-Nutzern kommen sie jedoch häufiger wieder, Fintech-Apps haben die beste sogenannte Retention-Rate. Sieben Tage nach der Installation sind noch 18 Prozent aktiv. Nach einem Monat sind es noch zwölf Prozent. Es zeigt sich wieder einmal, wie wenig Nutzer im Schnitt nach einer Installation auf lange Sicht bleiben.